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Freitag, 14. Juli 2017

Eine Kurz(e)-Geschichte

… oder: die sonderbare neue Volkspartei 



Dampfen ist Politik – weit mehr, als uns lieb sein kann: Regulierungen, Verbote, Verordnungen, die nicht nur der Sicherheit von uns DampferInnen dienen, sondern zu einem guten Teil sinnentleert daherkommen und auf den zweiten Blick erkennen lassen, dass es ums liebe Geld geht und um Macht.
Macht aber nix, denn seit gestern (13.07.2017) ist es fix: die Neuwahlen wurden für den 15. Oktober festgesetzt.
Ein Jahr früher als die Legislaturperiode dauern hätte sollen und böse Zungen behaupten: vier Jahre zu spät – na ja, ganz so einfach sollte man es sich dann doch nicht machen …

Vor rund zwei Monaten ist es ruchbar und auch greifbar geworden, dass die Koalition aus SPÖ und ÖVP wohl nicht halten wird und es im Herbst Neuwahlen geben wird. Seitdem bemühen wir uns um Antworten der Parteien (Bewegungen?) auf unsere Fragen nach deren Programmen für die Zukunft und wie sie zum Dampfen stehen.
Nachdem wir in den letzten drei Jahren unsägliches Bashing durch die (Noch-)Regierungsparteien erleben mussten, finden wir es legitim zu hinterfragen, wie sie mit unserer Leidenschaft in Zukunft umgehen wollen.
Speziell das von der SPÖ geführte Gesundheitsministerium – vertreten durch den „Mini-Monarch“ Pietsch in Person – hat uns da mit allerlei Unwahrheiten und in Konjunktive verpackte Horrorszenarien angeschüttet.

Nach der Wahl könnte es gut sein, dass nicht mehr die SPÖ – und damit auch nicht mehr Baron von Münchhausen Pietsch – im Gesundheitsministerium das Sagen haben könnte. Ein Segen, oder der nächste Fluch?

Also haben wir gefragt. Angeschrieben, Klinken geputzt, vorgesprochen und wieder von vorne ….

NEOS und GRÜNE haben die Themen klar verfehlt und weder Perspektiven für eine Wählbarkeit aufgezeigt, noch geschnallt, dass eine Viertelmillion DampferInnen und WählerInnen eine Hausnummer sind, die man nicht vergraulen sollte.

Die SPÖ hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie überhaupt nicht an einer Kommunikation interessiert sind und uns nicht nur den Allerwertesten ins Gesicht gehalten, sondern auch noch einen Darmwind Marke „Dampfer sind fast wie Drogenabhängige“ abgelassen. Was eigentlich kein Wunder ist, sieht man sich an, was die SPÖ/Pietsch uns eingebrockt hat – da eine komplette Kehrtwendung zu machen, das konnten wir nicht erwarten.

Die nächste ehemalige Großpartei auf der Liste ist die ÖVP – halt! Die gibt’s ja so eigentlich nicht mehr: sie nennt sich nun „Liste Kurz die neue Volkspartei“.

Tatsächlich was Neues, oder doch nur ein "kurzes" Strohfeuer?

Alles neu hat der Obmann der Liste gemeint – neue Konzepte, neue Gesichter – einfach alles neu.
Nun, das gibt ja mal Hoffnung für die Zukunft – wenn dem auch so ist.
Und da haben wir unsere Zweifel, denn hinter der Liste (Bewegung/Partei?) stehen ja immer noch die alten Bündnisse und Netzwerke, angereichert um ein paar neuere und jüngere Ableger der altbekannten Hierarchien.
Noch immer haben die Wirtschaftskammer und die Länderfraktionen einen bestimmenden Einfluss und eigentlich hat sich nicht wirklich Grundlegendes geändert. Neue Farbe, neuer Name ein paar neue Gesichter - aber althergebrachte Strukturen.

Da gab es / gibt es zum Beispiel den Gesundheitssprecher Dr. Rasinger, der nicht nur im Parlament vehement gegen das Dampfen aufgetreten ist, sondern auch in anderen Publikationen das Dampfen dämonisiert hat.
Die Suche nach einem Motiv für seine geradezu besessene Ablehnung des Dampfens hat dann auch ganz schnell zum Vorschein gebracht, dass derselbe Abgeordnete und Mediziner Rasinger auch im Aufsichtsrat der Apeiron Biologics sitzt.
Dazu weiß die Austrian Biotech Industry aus dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs folgendes zu berichten:

„Apeiron Biologics AG ist ein privat finanziertes Biotech-Unternehmen mit Sitz in Wien. Nach dem Abschluss eines Lizenzabkommens mit GSK im Jahr 2010 bezüglich des Hauptprojektes APN01 (rekombinantes humanes Angiotensin Converting Enzyme 2, rhACE2) hat Apeiron das Projekt-Portfolio mit einem Fokus auf biologische / immunologische Krebstherapien und verwandte Ansätze erweitert. Aufbauend auf innovativen eigenen Projekten hat Apeiron exklusive Rechte für das Phase II Projekt hu14.18-IL2 (APN301) von Merck erworben, einem Antikörper-basierenden Biologikum zur Behandlung von Neuroblastom, Melanom und anderer Krebserkrankungen.“

Ok! Er ist also Aufsichtsrat bei einem Unternehmen, das sich auf Krebstherapien fokussiert hat … ist ja nichts Schlimmes, nur wissen muss man es halt, dass da unter Umständen doch andere Beweggründe vorhanden und treibend sind ...

Nun, da wir nun schon lange wissen, dass das Dampfen eine Vielzahl vom Krebs bedrohter Raucher vom Rauchen weggebracht hat, könnten dieselben bösen Zungen von vorher nun behaupten, dass es da vielleicht einen Interessenskonflikt geben könnte: dampfen verursacht keinen Krebs.
Dampfen ist der natürliche Gegner der Pharmaindustrie: kein Krebs – keine Therapie – keine Kohle mit krebskranken Menschen zu machen …

Zur Zeit sieht es so aus, als wäre Dr. Rasinger auch im nächsten Nationalrat vertreten – natürlich wieder mit denselben Anschauungen und Interessen.

Aber wie sieht's mit den wirklich wichtigen Themen des Lebens aus? Was hat die neue Liste Kurz da zu bieten?
Diese Fragen haben wir allen Parteien an erster Stelle gestellt, weil es die Fragen nach unserem künftigen Lebensumfeld sind.
Die Einstellung zum Dampfen war quasi der Extrabonus, den es zu holen gilt, wenn alle anderen grundsätzlichen Fragen beantwortet sind.

Da folgt jetzt die große Enttäuschung, denn es gibt schlicht kein Programm für die Wahl und wichtiger: für danach auch nicht.

Man kann sich das Parteiprogramm aus dem Jahre 2015 ansehen und durchlesen (übrigens voll mit Plattitüden und keinen wirklich großartigen Neuerungen, etc...) und zwar das Parteiprogramm der ÖVP – noch ohne „Liste Kurz“.
Also nicht einmal ein Parteiprogramm gibt es, an dem man sich anhalten könnte.

„Kommt erst im September“, erfahren wir auf erneute Nachfrage.
Aha – im September also ... und Mitte Oktober wird gewählt. Na, das nenne ich einmal ambitioniert.
Eine Neuwahl vom Zaun brechen und dann kein Programm zu haben, das ist schon schneidig.

Es gibt eine geringe Zahl von Themen, die man auf der Homepage anschneidet – aber auch da sind wir meilenweit davon entfernt auch nur im Ansatz sagen zu können: die wissen, was sie für uns tun wollen. Sie wissen wohl, was sie für sich tun wollen – aber wir, wir kommen da nur am Rande vor. Zahlkräftiges Beiwerk quasi, das gefälligst den Mund halten soll und Steuern blechen – so ungefähr kommt das alles rüber.

Und das war auch schon das Ende der Geschichte rund um die Liste Kurz: ein Name – kein Programm – eine Kurzgeschichte halt.
Der Geilomat muss auch aufpassen, dass er nicht als Fußnote in der Geschichte endet – „viel Wirbel um wenig Inhalt“, oder so...

Das waren also NEOS, GRÜNE, SPÖ und Liste Kurz die neue Volkspartei.

Das Team Stronach, das gibt es ja nicht mehr in der nächsten Legislaturperiode und Die Liste Pilz weiß noch nicht, ob und wann und überhaupt.
Bleibt noch die FPÖ.

Wie die reagiert hat auf unsere Fragen, das lesen wir nach unserem wohlverdienten Urlaub.

Text: Felix Huber
Bilder: FH, Liste Kurz, ÖVP ;-)


Vape on!

 

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