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Samstag, 10. Februar 2018

Qualität – Quantität

… vom Hype getrieben oder von der Vernunft geleitet?


In den letzten Wochen gab es leider wenig Zeit für das Dampfcafe: eine neue Regierung ist eingezogen, die jede Menge an Aufmerksamkeit und Berichterstattung für meinen Brotberuf forderte und ein neues Medienprojekt ist gestartet, das ebenfalls eine Menge an Arbeit mit sich bringt.

Zeit für einen Blick hinter die Kulissen gab und gibt es trotzdem immer wieder.

Ein Thema, das bei meinen „Kamingesprächen“ mit befreundeten Händlern immer wieder aufkocht ist die Produktvielfalt und damit verbunden auch die Einkaufspolitik.

Während die DampferInnen das zumeist begrüßen – dass es immer mehr und in immer kürzeren Abständen die nächste „beste“ Hardware gibt – stellt die Produktpolitik einiger Hersteller die Marktteilnehmer im Handel auf eine ordentliche Probe.

„Ein Sauhaufen sondergleichen, wo die Dampfer als Testobjekte missbraucht werden“ ist da schon mal zu hören und tatsächlich scheint es bei einigen Herstellern Usus geworden zu sein, Produkte zu lancieren, die direkt vom Reißbrett in die Produktionsanlage gesprungen sind und dann gleich in den Handel geworfen werden. Ohne Testverfahren, ohne Feedback einzuholen und ohne Rücksicht auf mögliche Mängel im ersten Patch.

Das war zwar auch schon vor einigen Jahren so, aber nicht in dem Ausmaß, wie wir es heute beobachten können.

Ich erinnere mich an meine eigenen Erfahrungen mit der Efusion von Lost Vape:
Mein Haben-Will-Virus  und der damals noch relativ neue DNA 200 Chip haben mich zu einem regelrechten Massenankauf verführt. Das Teil musste ich haben.
Ein halbes Jahr – und etliche Reklamationen – später, war ich zumindest von dieser einen Box geheilt. Ohne dass ich etwas daraus gelernt hatte.
Produkte der Firma Lost Vape zogen wieder bei mir ein und sorgten wieder für Unmut – bis hin zur letzten Episode mit der wunderschönen, aber zickigen Paranormal mit dem DNA 75 c Chip.

Bei all diesen Produkten hatte ich immer wieder den Eindruck, dass es dem Hersteller eigentlich vollkommen egal ist, wie ich als Dampfer damit zu Recht komme und auch, dass diese Produkte wohl weder eine Testphase durchlaufen haben, noch vor Auslieferung einem ordentlichen Qualitätscheck unterzogen werden.

Acht Boxen – acht Mal Ärger und Totalausfälle.

Ich bin anscheinend lernresistent ….

Das ist nur ein Beispiel aus meiner kleinen Welt, aber wie mir meine Händlerfreunde bestätigen, scheint das ein Problem zu sein, das mehrere Hersteller und viele Produkte betrifft. Einige der Händler, mit denen ich über dieses Thema gesprochen haben, haben da auch die Notbremse gezogen und Hersteller deswegen aus dem Programm gestrichen.

„Da verkaufst Du 100 Boxen und kriegst fast hundert Prozent als Reklamation zurück – das kann nicht sein!“ resümiert ein Händler und gibt auch gleich zu, dass sich in der Einkaufspolitik einiges ändern muss und wird:
„Wir jagen da immer dem nächsten künstlichen Hype hinterher – je bunter und greller desto besser. Das ist falsch.“

Die Kunden werden immer öfter zu Testpersonen degradiert, die teures Geld dafür ausgeben, um in der Art Hardware-Lotterie mitzuspielen. Manche Teile funktionieren dann auch tatsächlich auf Anhieb und manche stellen sich schon nach kurzer Zeit als Dauerbaustelle heraus.
Klappernde Tasten, ausfallende Displays, Gehäusefarbe, die überall anders zu finden ist, nur nicht mehr dort, wo sie sein soll, und so weiter ….

Eine Entscheidung, die eigentlich nicht schwer ist ....


Der Händler erklärt mir auch, warum das Nachjagen nach dem nächsten bunten und grellen Hype für sein Unternehmen gelinde gesagt suboptimal ist und warum er diese Reise nicht mehr mitmacht:

„Es sind ja nicht nur die Dampfer, die sich mit halbfertigen Teilen herumschlagen und ärgern müssen. Auch wir leiden darunter, wenn wir solche Ware auf dem Markt lassen. Die Kunden sind zurecht sauer, wenn sie 80 oder 100 Euro in ein Gerät investieren, dass außer bunt zu blinken nur Stress macht. Die Zeit die wir dann investieren müssen und der Aufwand, den wir betreiben müssen und der notwendig ist, um das Vertrauen wieder herzustellen – das steht in keiner Relation. Wir wollen zufriedene Kunden, keine Reklamationen und nicht den Kopf für Hersteller hinhalten, die nicht gewillt sind, gute Qualität abzuliefern.“

Er erzählt dann auch, dass sich viele auf dem Markt von der Geiz-ist-geil Mentalität haben anstecken lassen und billige Produkte den Markt überschwemmen.
Billig bedeutet hier: man kauft dann zweimal. Einmal billig und unter Umständen bunten Ramsch und einmal dann Qualitätsware, die sich bewährt hat.

„Das will ich ausschalten. Besser einmal etwas teurer gekauft und Ruhe in der Hütte – für die Dampfer und auch für mich.“

Es scheint, als würde sich der Markt ein wenig konsolidieren und Boden unter die Füße bekommen.
Das wäre wünschenswert: mehr Qualität, weniger Ramsch.

Vape on!


Text: Felix Huber

 

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