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bewegte Bilder - Reviews, etc

Freitag, 1. Januar 2016

Sautreiben

only bad news are good news 



Alle paar Tage/Wochen/Monate erleben wir, dass in den gängigen Boulevard-Medien die berüchtigte Sau durchs Dorf getrieben wird:

„Dampfen ist doch nicht unschädlich – dampfen ist ungesund – dampfen ist um nichts besser als tabakrauchen....“ und so weiter.....

Und immer wieder stelle ich in der Community die selbe Reaktion auf solche 'Nachrichten' fest:
Solche Artikel werden geteilt wie blöd und damit wird ihnen eine Aufmerksamkeit zu teil, die durch nichts gerechtfertigt ist.
Außer durch die Tatsache, dass sich aufregen köstlich amüsant zu sein scheint und die ganze Welt zu erfahren hat, dass man(n)/Frau auch eine Meinung dazu hat, die nun unbedingt allen die es nicht wissen wollen, mitgeteilt werden muss.

Die virale Verbreitung, die so manche 'Artikel' gar nicht verdient haben, schnellt dabei in Bereiche, die sonst gar nicht erzielbar wären.
Plötzlich sind die DampferInnen Teil der Sautreiber geworden und halten die zu kritisierenden Artikel viel länger am virtuellen Leben, als ihnen aufgrund des Nachrichtengehalts zustehen würde.

Aber wie kommt es überhaupt zu Artikel wie zum Beispiel in der Kronen-Zeitung vor ein paar Tagen? (Ich habe mir erlaubt, den Inhalt dieses 'Meisterwerks' zu zensieren.)


Einen Artikel, der ein regelrechtes Pamphlet ist und so rein gar nichts mit wissenschaftlicher Berichterstattung zu tun hat:
Einseitig, oberflächlich und schlecht bis gar nicht recherchiert. Keine Quellenangabe, kein Hinweis darauf, dass die zitierte Studie ganz andere Schlussfolgerungen zieht, etc....


(das es anders geht, zeigt der Guardian: no theres still no evidence e-cigarettes are as harmful as smoking )

Das ist ganz einfach erklärt:

In den Redaktionen sitzen zum Einen nicht nur auserlesene und gelernte Journalisten, die wissen, dass das Schreiben und das anschließende Veröffentlichen eines Artikels meinungsbildend ist und zum Anderen fehlt es gerade in dieser speziellen Sparte des Informationsbusiness (alles über das Dampfen) an dem nötigen Sachinteresse.
Dazu kommt jetzt noch der typische Ablauf des Entstehens von Nachrichten:
Eine Pressemeldung wird von einer Person, einer Firma, oder einer Einrichtung (ist eigentlich egal, von wem) über ein Presseportal wie zum Beispiel die APA gegen die Bezahlung einer Gebühr lanciert. Um ein paar hundert Euro ist man dabei und erreicht die wichtigsten Redaktionen auf Knopfdruck.
Solche Presseportale haben sich in den letzten Jahrzehnten zu den wichtigsten Nachrichtenbecken gemausert, wo sich jede Redaktion standardisiert am Nachrichtentopf bedient.
Diese Presseportale prüfen jetzt aber auch nicht den Wahrheitsgehalt einer Aussendung, sondern stellen nur das Portal und dessen Verbreitungspotential gegen Geld zur Verfügung.
Die Verpflichtung zur Recherche verbleibt bei der jeweiligen Redaktion.
Und die nehmen oft 1:1 den Inhalt der Presseaussendungen als bare Münze an – man merkt das dann sehr gut, wenn viele Medienträger dieselbe Meldung wortgleich (inklusive etwaiger Rechtschreibfehler) veröffentlichen.
Und jetzt kommen noch ein paar Alltäglichkeiten hinzu:

  • vorauseilender Gehorsam einer vermuteten Einstellung gegenüber (die Shops und Hersteller der Branche kenne das selbst sehr gut – siehe das nun endlich gefallene Alterslimit)
  • fehlende Recherche, weil es die Verfasser entweder nicht wissen, oder schlicht keine Zeit mehr ist (manche 'Artikel' kommen wirklich in der letzten Minute rein....)
  • das Einfließen eigener subjektiver Wahrnehmungen (wenn der Verursacher solcher Nachrichten schon grundsätzlich gegen das Rauchen und das Dampfen ist, dann gute Nacht...)
  • das subtil in den Redaktionen wahrgenommene Totschlagargument, dass die Trafiken die größten und wichtigsten Absatzmärkte sind und man die nicht vergrämen darf
  • der vorauseilende Gehorsam gegenüber dem möglichen Verlust von Inseratengeldern – und von denen lebt jede Zeitung
  • reißerische Artikel, die gegen etwas sind, lesen erfahrungsgemäß weitaus mehr Menschen als solche Artikel, die versuchen erklärend oder aufklärend zu wirken. 'Schnelle' Schlagzeilen und Kurztexte werden nach internen Studien bis zu 150 mal öfter wahrgenommen als Sachartikel.

Dieser Mix ergibt dann das, was wir jeden Tag in jedem Medium – egal, wie sie sich nennen – erleben, hören und lesen müssen:
only bad news are good news

Ich darf dazu aus einer Arbeit der Uni Wien aus dem Jahre 2001 zitieren:

"Sehen wir uns einmal die 'unterste' Ebene der Kommunikation an: Immer wenn Menschen mit anderen Personen kommunizieren, geben sie den von ihnen vermittelten Informationen eine Art persönliche Note. Jeder Mensch interpretiert Ereignisse, und teilt sie anderen aus seiner Sicht mit. Dabei spielen sich unbewußt Auswahlprozesse in seinem Gehirn ab, d.h. er gibt nur jene Ereignisse an seinen Kommunikationspartner weiter, die er für relevant hält, und er gibt diese Ereignisse in seiner eigenen Interpretation weiter. Ähnlich verhält es sich mit den Journalisten. Auch sie müssen Auswahlentscheidungen treffen ("Was leite ich an den Rezipienten weiter?"). Auch sie interpretieren Informationen und geben sie somit nicht mehr mit größtmöglicher Objektivität weiter. Deshalb bilden Medien im Regelfall nicht die Wirklichkeit ab, sondern konstruieren sie.
Massenmedien repräsentieren in der Regel nicht die Wirklichkeit. ˜Die Berichte sind oft ungenau und verzerrt, sie bieten manchmal eine ausgesprochen tendenziöse und ideologisch eingefärbte Weltsicht. Die in den Medien dargebotene Wirklichkeit repräsentiert in erster Linie Stereotype und Vorurteile der Journalisten, ihre professionellen Regeln und politischen Einstellungen, die Zwänge der Nachrichtenproduktion und die Erfordernisse medialer Darstellung. Sie lässt nur bedingt Rückschlüsse auf die physikalischen Eigenschaften der Welt, die Strukturen der Gesellschaft, den Ablauf von Ereignissen, die Verteilung der öffentlichen Meinung zu."

Dazu kommt noch etwas sehr wichtiges:
Selbst dann, wenn jetzt ein Redakteur, der sich mit diesem Thema befassen möchte eine typische Recherche beginnt – und die beginnt meist mit einer Art 'google-Suche' – stößt er zuerst nur auf Einträge, die dem Dampfen gegenüber negativ eingestellt sind. Auch solche, die von den allseits bekannten Gegnern des Dampfens lanciert worden sind. Und zwar mittels Presseaussendungen über die schon zuvor beschriebenen Presseportale....

Bilder einer typischen Googlesuche.... zuerst mit dem Begriff 'E-Zigarette' und dann weiter mit dem Google-Vorschlag 'e-zigarette schädlich' ….
Wir finden dagegen in den Suchmeldungen auf den ersten Seiten keinen Eintrag eines Shops/Herstellers, der das Dampfen positiv darstellt!

Und auch keinen Eintrag zu einem Beitrag oder einer Pressemeldung (via APA zB), der/die sich kritisch mit der Rolle der WHO auseinandersetzt, oder gar aufzeigt, dass diese Einrichtung offenbar schon lange nicht mehr objektiv und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit bestimmten Themen verpflichtet ist.....

Ich komme leider auch in diesem Fall nicht umhin, die Schuld aufzuteilen:
Auf der einen Seite die schlampigen Redaktionsmitarbeiter, die nicht, oder schlecht recherchieren und alles für bare Münze nehmen, wenn es von einem Presseportal kommt und auf der anderen Seite die leider noch immer nicht gemeinsam vorgehende Gemeinschaft der Händler und Hersteller.

Würden die Händler und Hersteller hier das tun, was notwendig ist – nämlich sich einen Medienprofi engagieren, Geld in die Hand nehmen und eine Pressemeldung nach der anderen mit Hardfacts untermauert rausschicken, dann würde sich das Bild ändern. Zuerst zögerlich und dann – wie in allen anderen Bereichen der Pressearbeit auch – zunehmend ausgewogen.
Zugleich sollte jeder Onlineshop ein Hauptaugenmerk auf die Tatsache lenken, dass das Dampfen um ein Vielfaches gesünder als das Tabakrauchen ist und nicht den Trend der letzten Monate weiter verfolgen, wo jeder Shop begonnen hat, sich von diesem wichtigen Argument zu entfernen.
Die Interessengemeinschaft E-Dampfen hat hier einen sehr guten Slogan kreiert, den man durchaus genauso verwenden kann und auch sollte. Ich habe mir dieses Bild direkt von der Seite geladen und stelle Euch den Link dazu auch gleich rein:


zu finden unter: http://ig-ed.org/projekte/e-zigaretten-retten-leben/e-zigaretten-retten-leben-downloadbereich/

Wenn wir Dampfer es dann auch noch schaffen, nicht jeden negativen Beitrag sofort in den sozialen Netzwerken breit zu treten und die Sau zum hundertsten Mal durch das gleiche Dorf zu treiben, dann sind wir einen entscheidenden Schritt weiter und könnten tatsächlich die Aufmerksamkeit in den Medien erhalten, die meiner Meinung nach dem Dampfen an sich zusteht.


Zudem gibt es die wissenschaftlichen Experten - zum Beispiel der Dr. Bernd Mayer, oder den weithin ebenfalls sehr bekannten Kardiologen Dr. Konstantinos Farsalinos - die wissenschaftlich und professionell aufbereitet jede Menge an Informatinen bereitstellen und schon gestellt haben. Diese Informationen sollten auf jeder Shopseite zu finden sein ....




Also: mein Vorhaben für 2016 und darüber hinaus ist es, nachhaltig und gezielt den Schmähschriften und der Uninformiertheit der Dampfgegner entgegen zu treten.
Wenn das für Euch auch ein gutes Vorhaben ist, dann ladet Euch mal das Bild der IG-ED runter und teilt es auf Euren Profilen und Seiten. Bindet es in Eure Homepages ein und schreibt dazu, dass das Dampfen um ein Vielfaches gesünder als das Tabakrauchen ist.

Das sollte jeder schaffen....

Vape on!

Wir lesen uns demnächst wieder, wenn es dann heisst: was ist V.I.E.L.D. ??


Text: Felix Huber
Bilder: Felix Huber, Twitter und Interessengemeinschaft E-Dampfen Deutschland



 

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