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Montag, 29. August 2016

Alles gut in Österreich

kein kleinster gemeinsamer Nenner

Mit großem Interesse habe ich in den letzten Wochen die offen geführte Auseinandersetzung zwischen der IG-ED und dem Blogger vapers.guru verfolgt.

Abgesehen vom Unterhaltungswert dieser Kontroverse, birgt der Dialog auch eine Menge Lernpotential, wie die Community in den sozialen Netzwerken damit umgeht.

Ich möchte heute auf einen der letzten Artikel und einen Kommentar eines facebook-Users dazu eingehen.
Vapers.guru Initiator und Autor Joey Hoffmann schrieb über seinen Blog einen offenen Brief an die IG-ED.
In dieser Replik auf einen Artikel der IG-ED einen Tag zuvor, geht Hoffmann mit der IG-ED (Interessengemeinschaft E-Dampfen e.V. ) hart ins Gericht und wirft ihr unter anderem vor, dass die IG-ED nur zum Selbstzweck existiert und eigentlich nur ein virtueller Stammtisch ist, der sich maximal in einer Entscheidungsfindung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen kann, etc...

Die Auseinandersetzung an sich möchte ich jetzt keinesfalls zur Diskussion stellen. Auch nicht die Inhalte, oder wie sie geführt wurde.

Aber ich möchte auf einen Kommentar eines Users auf facebook dazu eingehen, der da schreibt:
„Da wir ja gestern so ein Thema hatten & Generell spricht dieser enorm gute Artikel auch viele Leute in Ö an.“

Nun, da es in dem Artikel auf vapers.guru nun einmal überwiegend darum geht, die IG-ED zu kritisieren und die Sinnhaftigkeit der Einrichtung in Frage zu stellen, müsste das ja bedeuten, dass wir ein zumindest ähnliches System in Österreich haben.

Kurz gesagt: das haben wir nicht.

Wir haben keine Interessensgemeinschaft, die so agiert, wie im Artikel beschrieben. Wir haben statt dessen den ÖDC und den VFFED.

Nach außen hin unterscheiden sich die beiden Verbände dadurch, dass der eine (ÖDC) hauptsächlich für die Interessen der Dampfer eintritt und der andere (VFFED) für die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer.
Tatsächlich aber, arbeiten die beiden Verbände Hand in Hand an einem gemeinsamen Ziel, helfen sich gegenseitig ohne Befindlichkeiten aus, treten gemeinsam vor die Kameras und Mikrofone der Presse, unterstützen dieselben Vorhaben im Kampf gegen die Überregulierung und versuchen zum Teil sehr erfolgreich, die Interessen aller unter einem Hut zu bringen.

All das, was der IG-ED vorgeworfen wird (ohne jetzt die Vorwürfe einer objektiven Recherche unterzogen zu haben), trifft auf keinen der beiden österreichischen Verbände zu.
Entscheidungen werden schnell und auf Basis möglichst umfangreicher Informationen getroffen, die Entscheidungsfindung muss sich nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, die beiden Vorstände sind persönlich und ständig im realen Leben unterwegs um Gespräche zu führen, an Verhandlungen teilzunehmen und aktiv für die gemeinsame Sache zu arbeiten.
Ob im Parlament, vor Ausschüssen, in der Normierungstelle, in der Gesetzwerdungsphase, etc.... es gibt Dutzende Beispiele, an denen klar erkennbar ist, dass die beiden Einrichtungen sich nicht alleine auf die virtuelle Welt, sondern überwiegend auf reale Begegnungen verlassen.

Thomas Baburek - Präsident des VFFED

Stefan Wölflinger - Präsident des ÖDC

mit vereinten Kräften im Parlament

Thomas Baburek vor der Anhörung im Ausschuss



Stefan Wölflinger – Präsident des ÖDC – tourt von einem Stammtisch zum nächsten und informiert vor Ort darüber, was ansteht, was geplant ist und was noch alles an Aktivitäten folgen muss, um das Dampfen in seiner Vielfalt zu erhalten. Braucht es juristischen Rat kann er auf die Ressourcen des VFFED zurückgreifen, wo Thomas Baburek als Präsident vorsteht.
Beide gemeinsam vertreten dann auch die Dampfercommunity bei Gesprächen mit der Regierung, den Kammern und den übrigen Einrichtungen, die dem Dampfen negativ gegenüberstehen.
Und das gut gebrieft, geschult und nicht aus der Hüfte heraus.

Beide haben sehr rasch verstanden, dass nur ein gemeinsames Vorgehen Erfolg haben kann und der wirkliche Kampf um das Genussmittel Dampfen nicht in den Foren dieser Welt, sondern an den Verhandlungstischen der Gesetzgeber und deren Vertreter geführt wird.
Mit Fakten und Zahlen, mit gut recherchierten Studien und mit viel „Klinkenputzen“ statt motzen.

Ich denke, dass man hier keinen Vergleich zwischen Österreich und den Vorgängen in Deutschland ziehen kann - sofern diese Vorhaltungen überhaupt stimmen.
Zu unterschiedlich sind die Herangehensweisen und auch die tatsächlichen Erfolge, die erzielt wurden (ich denke hier zum Beispiel an die gewonnene Klage vor dem Verfassungsgerichtshof).

Anhörung vor dem Verfassungsgerichtshof
Nein, lieber facebook-User, in Österreich haben wir keine derartige Situation ;-)

Virtuelle soziale Netzwerke wie zum Beispiel facebook, whats app und vk.com sind mit Abstand der größte Tummelplatz der Dampfergemeinde. Tausende User in hunderten Gruppen und Foren geben ihr Bestes, um meinungsbildend zu sein.
Leider entstehen dabei regelmäßig auch Blogs mit alten, längst widerlegten Inhalten – nicht selten im einfachsten copy&paste -Verfahren und oft klar erkennbar nur dazu da, um die eigene Wichtigkeit herauszuarbeiten, ohne auf den Inhalt Rücksicht zu nehmen.
Blogs, die sich zum Beispiel mit juristischen Feinheiten auseinandersetzen, ohne das nötige juristische Rüstzeug dafür zu besitzen, oder auch nur die einfachsten Regeln einer Recherche zu kennen, geschweige denn auch anzuwenden.
Blogs, die sich selber ernster nehmen, als das grundlegende Thema an sich und vermeintliche Wahrheiten, jedoch ohne Tatsachensubstrat dahinter, als das neue Evangelium verbreiten.
Angstmacher-Blogs, die das Ende des Dampfens an sich heraufbeschwören und dabei wissentlich oder unwissentlich den tatsächlichen Gegnern in die Hände spielen.

Gott sei Dank sind diese Blogs eher die Ausnahme und nicht die Regel in der virtuellen Welt der Dampfer.
Aber es gibt sie und sie werden gelesen, verbreitet und tragen ihren Teil dazu bei, das eigentliche Ziel, das Dampfen als Genussmittel zu etablieren ein wenig weiter in die Ferne zu rücken.

Mein Appell und auch Schlusswort für heute lautet daher: Liebe Dampfer, seid ein wenig kritischer, hinterfragt ein wenig mehr wenn es wieder irgendwo zu lesen gibt, dass das Dampfen und alles, was damit zu tun hat vor dem endgültigen Aus steht. Das stimmt nicht einmal im Ansatz.

Noch ein Zusatz, damit keine Irritationen aufkommen:

Ich bashe NICHT gegen die IG-ED und nehme an keinen Auseinandersetzungen teil und ergreife in dem vorliegendem Fall keinerlei Position ausser meiner eigenen als Mitleser und Zuhörer.

In diesem Sinne: vape on!


Text: Felix Huber
Bilder: Felix Huber



 

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