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Freitag, 30. Oktober 2015

Wissenschaft, die Wissen schafft

Fabians Suche nach 'Dampferzellen' 


Als neugierige und interessierte Dampferin bin ich immer auf der Suche nach dem neuen, besseren und ultimativen Equipment, parallel dazu werde ich - teils gezwungenermaßen, denn es soll ja wieder was verboten werden, teils Interesse halber - mit den gesundheitlichen Aspekten der Dampferei immer öfter konfrontiert. Zu einem Großteil sind diese medialen Zwangsbeglückungen aus Heidelberg gesteuerte Falschinformationen, oder Halbwahrheiten, die mich nur mehr tierisch nerven.

Umso neugieriger wurde ich, als ich  über den Aufruf des Medizinstudenten Fabian Unterhofer stolperte:

SUCHE STARKE DAMPFER!

Fabians Aufruf zur Studienteilnahme
Gerne wäre ich diesem Aufruf gefolgt - leider entspreche ich nicht ganz der Zielgruppe - aber dieser Aufruf hatte sofort mein Interesse geweckt: Ein Student sucht für seine Diplomarbeit – eine Studie über die Auswirkungen des Dampfens auf die Mundschleimhaut -  starke Dampfer.
Offenbar ist es endlich so weit, dass auch in der Medizin geforscht wird, um dem Dampfen auf den Grund zu gehen.

Dem will ich auch auf den Grund gehen.

Ich treffe Fabian Unterhofer zu einem Interview und will wissen wer dieser junge Mann ist und was ihn dazu gebracht hat, sich gerade die Wirkung der e-Zigarette auf die Mundschleimhaut für seine Diplomarbeit auszusuchen.

Fabian im Interview mit Monique


Fabian ist 27 hat bereits alle Prüfungen für das Humanmedizinstudium abgelegt und sich nun als finale Diplomarbeit eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema E-Zigarette am Institut für Umweltmedizin ausgesucht.

Die Studie behandelt Zellkernanomalien in Zellen der Mundschleimhaut von E-Zigaretten Nutzern, Rauchern und Nichtrauchern. Zu erforschen gilt es ob und welche Auswirkung die Benutzung E-Zigaretten auf die Mundschleimhaut haben. Es geht hier um die Schädigung des Zellkernes, die beim Rauchen oder durch starke Umweltgifte entstehen. Er möchte herausfinden ob auch Schäden bei E-Zigaretten-Nutzern auftreten.
Ausgetestet werden aus jeder Gruppe 25 Männer zwischen 30 und 50 Jahren.

Warum an dieser Studie nur Männer teilnehmen dürfen, es gibt ja auch Dampferinnen, ist leicht beantwortet: jede Studie hat ein vorher definiertes Design und da schon einige Studien mit Rauchern mit genau diesem Studiendesign gemacht wurden kann man dann bei gleichem Studiendesign unterschiedliche Studien miteinander vergleichen. Würde man jetzt eine andere Zielgruppe also ein anderes Design wählen, wäre das schlicht nicht mehr so leicht möglich.

Da es sich bei dieser Studie um eine abschließende wissenschaftliche Arbeit beim Medizinstudium handelt und Kosten vom Studierenden selber zu tragen sind, bietet sich diese Methode der Mundschleimhautanalyse sehr gut an, da man hier mit relativ geringem finanziellen Einsatz aussagekräftige Ergebnisse erzielen kann.

Aber meine Neugierde ist noch immer nicht gestillt, wie kommt ein Medizinstudent dazu gerade die Auswirkungen der e-Zigarette wissenschaftlich zu untersuchen, muss man da nicht unweigerlich Dampfer sein, um eine Diplomarbeit genau diesem Thema zu widmen und ich will natürlich genau wissen wie Fabian auf die e-Zigarette gekommen ist.

Fabian Interesse ist ein medizinisches und wissenschaftliches – die pure Neugier hat ihn dazu gebracht, dieses sehr spezielle Thema zu wählen:

„Während meines Praktikums (Gynäkologie) in Südafrika im Jahr 2014, als die Kollegen nach der Operation im Pausenraum ihre e-Zigaretten ganz selbstverständlich ausgepackt und ganz genüsslich daran herumgenuckelt haben, wurde mein Interesse geweckt: was ist das und wie wirkt es sich auf unsere Gesundheit aus?“

Überhaupt sei das Benutzen der e-Zigarette in Südafrika etwas sehr gewöhnliches. Die e-Zigarette wird dort überall angeboten auch überall als die gesunde Alternative zur Tabakzigarette und zur Rauchentwöhnung angepriesen. Das hat ihn natürlich neugierig gemacht und diese Neugierde war es auch, die ihn schließlich dazu gebracht hat sich mit der Materie e-Zigarette intensiv auseinander zu setzen.
'Etwas das einen Raucher dazu bewegt mit dem Rauchen aufzuhören kann doch nicht schlecht sein', und so begann er zu forschen und zu recherchieren, sich mit e-Zigretten auseinanderzusetzen und sich mit Dampfern und Rauchern darüber zu unterhalten.

Zurück in Österreich begab er sich dann auch hier auf die Suche nach e-Zigaretten musste feststellen, dass es auch hier genug e-Zigaretten-Nutzer gibt und dass diese Community sehr schnell wächst. Fabian glaubt, dass das eine spannende Materie ist und Raucher dazu motivieren könnte mit dem extrem schädlichen Tabakzigarettenrauchen aufzuhören.
Wenn es denn gesünder ist....

Als Arzt und Wissenschaftler interessieren ihn natürlich besonders die Auswirkungen der e-Zigarette auf die Gesundheit. In seinem Freundeskreis und Kollegenkreis steigen auch immer mehr auf die angebliche gesunde Alternative um.

Ich frage ihn, ob es denn auch schon medizinische Aussagen gibt, ob sich das Dampfen positiv auf die Lungenkrankheit COPD auswirkt, das kann mir Fabian noch nicht beantworten - hier hat sich der Wissenschaftler Fabian aber schon etwas überlegt: mit einer Kollegin gemeinsam will er eine Studie machen - einen Fragebogen zusammenstellen und Lungenfachärzte und Allgemeinmediziner befragen, also solche die mit Dampfern zu tun haben, ob sie schon Auswirkungen durch das Dampfen festgestellt haben.

Natürlich spreche ich ihn auch auf die TPD 2 an, das Damoklesschwert welches über den Dampfern schwebt - also diese 'Zutoderegulierung' des Dampfens – an:

„Wir wollen doch wissen was in den Liquids ist und welche Auswirkungen unterschiedliche Liquids und Verdampfer auf unseren Körper und unsere Gesundheit haben. Das will ich auch erforschen.“, sagt er und erzählt von einer geplanten Studie für die er auch schon einen Ansatz - ein grobes Design hat.
Sehr lebendig skizziert er mir den hier den möglichen Versuchsaufbau - in einem Reinraum soll getestet werden, da ein Abzug, dort ein Messgerät, so kann dann z.B. auch die Belastung für andere in der Luft gemessen werden und der Mythos „Passivdampfen“ aufgearbeitet werden, etc....



„Diese Studie wird aber sehr kostenintensiv werden“, gibt er zu bedenken. Für einen Studenten also nicht bezahlbar. Es wäre den jungen Forschern am liebsten hier direkt vom Ministerium damit beauftragt zu werden, denn es ist auf jeden Fall für die Gesundheit aller wichtig zu wissen, welche Auswirkungen E-Zigaretten tatsächlich auf die Umwelt haben können.
„Wie das Ergebnis auch sein wird – es ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt zur Aufklärung. Im besten Fall ein Wegweiser, wie unsere Gesundheit nachhaltig verbessern werden kann. Entweder mit, oder ohne dem Dampfen.“

Was Fabian nach Beendigung seines Studium genau machen wird ist noch nicht in Stein gemeißelt - er möchte auf jeden Fall als Arzt arbeiten, aber bei den vielen Vorhaben wird er uns der Wissenschaftler sicher noch eine Weile in der der Forschung erhalten bleiben.

Möge uns die Neugierde der Menschen erhalten bleiben, mögen noch viele junge Wissenschaftler sich mit dem Dampfen auseinandersetzen - wir werden die Ergebnisse annehmen, Verbesserungen entwickeln - und genussvoll weiterdampfen.

Vape on


Text: Monique Buntschou
Bilder: Felix Huber

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