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bewegte Bilder - Reviews, etc

Dienstag, 14. Juni 2016

The days after

the show must – must (!) go on!



„Der Kongress tanzt“ - ein Klassiker des deutschen Films, der eine Geschichte von politischen Intrigen, unglücklicher Liebe und allerlei Sehnsüchten erzählt. Angesiedelt im Wien des Jahres 1815, als die Stadt noch die wichtigste Metropole Europas war und sich die mächtigsten Herrscher ein ständiges Stelldichein gaben.

„Der Kongress dampft!“ wäre die Geschichte, die ich heute gerne erzählt hätte. Rund 200 Jahre nach den Erzählungen rund um die Handschuhmacherin Christl und den russischen Zaren, hätte ich gerne einen roten Faden durch eine Erzählung gesponnen, die mit einem Happy End ausklingt.

Allerdings mag mir das, auch bei Ausnützung aller künstlerischer Freiheiten die sich so bieten, nicht gelingen:
Wir haben zwar eine Mini-Version des Intriganten Metternichs in Person des allseits beliebten Dr. Pietsch, der ausgestattet mit einer übermächtigen Verordnungsermächtigung in der Lage ist, mit nur einem Federstrich alles was mit dem Dampfen zu tun hat ins Kriminal zu bringen – aber dann wird die Luft schon dünn und die Geschichte würde zu sehr – und unglaubwürdig - in die Fiktion abdriften.

Vor allem: mir fällt nichts zu dem Thema „Hapyp End“ ein..... Ich finde keinen glaubhaften Weg, um darzustellen, dass am Ende des Kongresses alle mehr oder weniger glücklich nach Hause gehen, unbeschwert und ungeächtet dampfen dürfen und sich wegen des Dampfens an sich keine Sorgen machen müssen.

Unser Kongress – die Vienna Vape Show 2016 – hat hingegen das Potential zu einem Drama mit ungewissem Ausgang. Nichts für den gemütlichen Abend vor dem Kamin, sondern eher für die Mitternachtsvorstellung für hartgesottene Tarantino-Fans („letzter Halt Dampfhof“).

"Endstation Dampfhof" - ein Tarantino-Drama in unzähligen Akten ;-)

Wobei die Show ja tatsächlich ein gelungener Versuch war sich dem System zu widersetzen und der als Lehrsymposium für die nächsten Veranstaltungen allerhand Erkenntnisse abwirft, viel Spaß gemacht hat und ein kräftiges Zeichen einer an sich bei vielen anderen Veranstaltungen (zB Demo, etc...) durch Abwesenheit glänzenden Community.

(ein paar Bilder der Vienna Vape Show 2016:)




 












Die Show war auch ein Beweis dafür, dass die Nachfrage derart groß ist, dass man es sich als Veranstalter sogar leisten kann, keine Bewerbung – außer in mehr oder weniger reichweitenbegrenzten Facebook-Gruppen – vorzunehmen.
Keine Plakate, keine Inserate, keine Radiobewerbung – ja nicht einmal eine durchgehende Bewerbung in den Shops quer durch Österreich. Ach was Österreich: nicht einmal quer durch die Shops in Wien ;-)

Ich sehe das auch als Beweis für die These, dass das Dampfen nicht mehr aufzuhalten ist und dass noch viel Luft nach oben ist.

How ever, die Vienna Vape Show war an diesem Wochenende nicht der einzige Platz, wo ein Kampf gegen die Überregulierungswut im Namen von was auch immer (das könnt ihr Euch aussuchen: verlorene Steuern, Kontrollwut, Lobbying der Pharma, Fanatismus, 'Jugendschutz', etc....) geführt wurde.
Fast unbemerkt – von den Tagesblättern und Medien generell ignoriert – hatte Lord Callanan einen Antrag im britischen Oberhaus eingebracht, die TPD nicht in britisches Recht zu übernehmen!

das House of Lords


Wow!

Die gesamte Community war in Aufruhr und noch bevor die Tinte aus der Drucker trocken war, feierten schon ein paar den Untergang der TPD.....
Was natürlich völliger Nonsens war.

Einerseits liegt GB schon seit langer Zeit in einem ewigen Clinch mit Brüssel - eine Abstimmung über einen möglichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU steht in wenigen Tagen an - und andererseits  liegt es in der Natur des britischen Gesundheitssystems, dass auf der Insel ganz anders mit der Dampferei umgegangen wird, als im Rest Europas.

Jedenfalls war da plötzlich und mit einem Bombeneffekt neue Hoffnung da: die Briten könnten es richten und der korrupten Brüsseler Industriegemeinschaft zeigen, wo der Bartl den Most herholt!

Am Freitag voriger Woche hätte über den Antrag Lord Callanans abgestimmt werden sollen. Hätte deswegen, weil der Lord seinen Antrag bereits am Donnerstag zurückgezogen hat.

Niemand hat darüber berichtet. Auch wir nicht. Weil es niemand gewusst hat.

Nun gut, diese Hoffnung hat sich also mit einem ähnlichen Bombeneffekt als trügerisch erwiesen, wie auch die zuvor angekündigte Sensation, die sich da anbahnt.
Aber verwundern darf das eigentlich niemand: die Briten kämpfen in Wahrheit um einen Verbleib in der EU und werden tunlichst nicht viel dazu beitragen, dass sie sich bei den anstehenden Verhandlungen (nach dem Referendum in wenigen Tagen) selbst ins Aus schießen, bevor noch klar ist, was eigentlich am 23.06.2016 geschehen wird. Bleibt GB in der EU, oder nicht?
Das ist die Frage, die das Ober- und das Unterhaus in England beschäftigt und nicht, ob die TPD in britisches Recht umgesetzt wird, oder nicht.

Damit ist aber auch klar, wo unser Platz derzeit noch ist: wir Dampfer sind (noch) nicht der Nabel der Welt. Wir sollten es zwar sein, aber wir sind es noch nicht.
Die vorerst geplatzte Hoffnung, dass die Briten denen da oben in Brüssel eines auswischen, war zwar ein wichtiger Fingerzeig, wie wichtig das Dampfen für alle Raucher ist, aber es ist schlicht nicht mehr, als der Auftrag, weiter zu kämpfen.

So, wie der VFFED gerade die Klage vor dem VfGH eingebracht hat und so, wie sich die Händler in Österreich jetzt gegen Anzeigen gegen Onlineshopbetreiber wehren, die ein fanatischer Dampfgegner reihenweise eingebracht hat. (Raucherscheriff war gestern – Dampferscheriff ist heute!)

Was wir tun müssen, ist, nicht auf morgen sehen, sondern unseren Blick auf nächstes Jahr und die Jahre danach richten. Das, was morgen kommt, können wir nicht mehr ändern - das wurde schon vor langer Zeit beschlossen, oder verbockt.
Und da sind wir alle gefragt – nicht nur die Händler und Hersteller, sondern wir alle, die Interesse daran haben, dass das Dampfen nicht geradewegs vor die Richterbank führt, oder wir von Metternichs Spitzel ständig vernadert werden.

Es sind nun die Tage danach angebrochen – die Tage, in denen wir unseren Weg wieder und wieder definieren und verteidigen werden müssen.
Die Show muss weitergehen – das kann keine Frage des Wollens sein.
Und wir können nicht alles den Händlern auferlegen.
Die Zeiten, in denen das Gold auf der Straße lag, die sind vorbei. Alleine die Vienna Vape Show hat gezeigt, dass die Händler mehr als nur bereit sind, auch finanzielle Risiken einzugehen (für die beiden Veranstalter muss die Show trotz des guten Zulaufs eine finanzielle Zäsur gewesen sein, wenn man sich den Aufwand ansieht) und auch bereit sind, vor Gericht zu ziehen und dort unter Umständen auch existenzbedrohende Niederlagen einzustecken.

Und da sind wir alle gefordert. Nicht nur mit Geld, sondern auch mit Ideen, Vorschlägen, kreativen Ansätzen.

Aufgeben?
No way!

Vape on!

VGOD



Text: Felix Huber
Bilder: Felix Huber



 

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