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bewegte Bilder - Reviews, etc

Freitag, 30. Oktober 2015

Wissenschaft, die Wissen schafft

Fabians Suche nach 'Dampferzellen' 


Als neugierige und interessierte Dampferin bin ich immer auf der Suche nach dem neuen, besseren und ultimativen Equipment, parallel dazu werde ich - teils gezwungenermaßen, denn es soll ja wieder was verboten werden, teils Interesse halber - mit den gesundheitlichen Aspekten der Dampferei immer öfter konfrontiert. Zu einem Großteil sind diese medialen Zwangsbeglückungen aus Heidelberg gesteuerte Falschinformationen, oder Halbwahrheiten, die mich nur mehr tierisch nerven.

Umso neugieriger wurde ich, als ich  über den Aufruf des Medizinstudenten Fabian Unterhofer stolperte:

SUCHE STARKE DAMPFER!

Fabians Aufruf zur Studienteilnahme
Gerne wäre ich diesem Aufruf gefolgt - leider entspreche ich nicht ganz der Zielgruppe - aber dieser Aufruf hatte sofort mein Interesse geweckt: Ein Student sucht für seine Diplomarbeit – eine Studie über die Auswirkungen des Dampfens auf die Mundschleimhaut -  starke Dampfer.
Offenbar ist es endlich so weit, dass auch in der Medizin geforscht wird, um dem Dampfen auf den Grund zu gehen.

Dem will ich auch auf den Grund gehen.

Ich treffe Fabian Unterhofer zu einem Interview und will wissen wer dieser junge Mann ist und was ihn dazu gebracht hat, sich gerade die Wirkung der e-Zigarette auf die Mundschleimhaut für seine Diplomarbeit auszusuchen.

Fabian im Interview mit Monique


Fabian ist 27 hat bereits alle Prüfungen für das Humanmedizinstudium abgelegt und sich nun als finale Diplomarbeit eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema E-Zigarette am Institut für Umweltmedizin ausgesucht.

Die Studie behandelt Zellkernanomalien in Zellen der Mundschleimhaut von E-Zigaretten Nutzern, Rauchern und Nichtrauchern. Zu erforschen gilt es ob und welche Auswirkung die Benutzung E-Zigaretten auf die Mundschleimhaut haben. Es geht hier um die Schädigung des Zellkernes, die beim Rauchen oder durch starke Umweltgifte entstehen. Er möchte herausfinden ob auch Schäden bei E-Zigaretten-Nutzern auftreten.
Ausgetestet werden aus jeder Gruppe 25 Männer zwischen 30 und 50 Jahren.

Warum an dieser Studie nur Männer teilnehmen dürfen, es gibt ja auch Dampferinnen, ist leicht beantwortet: jede Studie hat ein vorher definiertes Design und da schon einige Studien mit Rauchern mit genau diesem Studiendesign gemacht wurden kann man dann bei gleichem Studiendesign unterschiedliche Studien miteinander vergleichen. Würde man jetzt eine andere Zielgruppe also ein anderes Design wählen, wäre das schlicht nicht mehr so leicht möglich.

Da es sich bei dieser Studie um eine abschließende wissenschaftliche Arbeit beim Medizinstudium handelt und Kosten vom Studierenden selber zu tragen sind, bietet sich diese Methode der Mundschleimhautanalyse sehr gut an, da man hier mit relativ geringem finanziellen Einsatz aussagekräftige Ergebnisse erzielen kann.

Aber meine Neugierde ist noch immer nicht gestillt, wie kommt ein Medizinstudent dazu gerade die Auswirkungen der e-Zigarette wissenschaftlich zu untersuchen, muss man da nicht unweigerlich Dampfer sein, um eine Diplomarbeit genau diesem Thema zu widmen und ich will natürlich genau wissen wie Fabian auf die e-Zigarette gekommen ist.

Fabian Interesse ist ein medizinisches und wissenschaftliches – die pure Neugier hat ihn dazu gebracht, dieses sehr spezielle Thema zu wählen:

„Während meines Praktikums (Gynäkologie) in Südafrika im Jahr 2014, als die Kollegen nach der Operation im Pausenraum ihre e-Zigaretten ganz selbstverständlich ausgepackt und ganz genüsslich daran herumgenuckelt haben, wurde mein Interesse geweckt: was ist das und wie wirkt es sich auf unsere Gesundheit aus?“

Überhaupt sei das Benutzen der e-Zigarette in Südafrika etwas sehr gewöhnliches. Die e-Zigarette wird dort überall angeboten auch überall als die gesunde Alternative zur Tabakzigarette und zur Rauchentwöhnung angepriesen. Das hat ihn natürlich neugierig gemacht und diese Neugierde war es auch, die ihn schließlich dazu gebracht hat sich mit der Materie e-Zigarette intensiv auseinander zu setzen.
'Etwas das einen Raucher dazu bewegt mit dem Rauchen aufzuhören kann doch nicht schlecht sein', und so begann er zu forschen und zu recherchieren, sich mit e-Zigretten auseinanderzusetzen und sich mit Dampfern und Rauchern darüber zu unterhalten.

Zurück in Österreich begab er sich dann auch hier auf die Suche nach e-Zigaretten musste feststellen, dass es auch hier genug e-Zigaretten-Nutzer gibt und dass diese Community sehr schnell wächst. Fabian glaubt, dass das eine spannende Materie ist und Raucher dazu motivieren könnte mit dem extrem schädlichen Tabakzigarettenrauchen aufzuhören.
Wenn es denn gesünder ist....

Als Arzt und Wissenschaftler interessieren ihn natürlich besonders die Auswirkungen der e-Zigarette auf die Gesundheit. In seinem Freundeskreis und Kollegenkreis steigen auch immer mehr auf die angebliche gesunde Alternative um.

Ich frage ihn, ob es denn auch schon medizinische Aussagen gibt, ob sich das Dampfen positiv auf die Lungenkrankheit COPD auswirkt, das kann mir Fabian noch nicht beantworten - hier hat sich der Wissenschaftler Fabian aber schon etwas überlegt: mit einer Kollegin gemeinsam will er eine Studie machen - einen Fragebogen zusammenstellen und Lungenfachärzte und Allgemeinmediziner befragen, also solche die mit Dampfern zu tun haben, ob sie schon Auswirkungen durch das Dampfen festgestellt haben.

Natürlich spreche ich ihn auch auf die TPD 2 an, das Damoklesschwert welches über den Dampfern schwebt - also diese 'Zutoderegulierung' des Dampfens – an:

„Wir wollen doch wissen was in den Liquids ist und welche Auswirkungen unterschiedliche Liquids und Verdampfer auf unseren Körper und unsere Gesundheit haben. Das will ich auch erforschen.“, sagt er und erzählt von einer geplanten Studie für die er auch schon einen Ansatz - ein grobes Design hat.
Sehr lebendig skizziert er mir den hier den möglichen Versuchsaufbau - in einem Reinraum soll getestet werden, da ein Abzug, dort ein Messgerät, so kann dann z.B. auch die Belastung für andere in der Luft gemessen werden und der Mythos „Passivdampfen“ aufgearbeitet werden, etc....



„Diese Studie wird aber sehr kostenintensiv werden“, gibt er zu bedenken. Für einen Studenten also nicht bezahlbar. Es wäre den jungen Forschern am liebsten hier direkt vom Ministerium damit beauftragt zu werden, denn es ist auf jeden Fall für die Gesundheit aller wichtig zu wissen, welche Auswirkungen E-Zigaretten tatsächlich auf die Umwelt haben können.
„Wie das Ergebnis auch sein wird – es ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt zur Aufklärung. Im besten Fall ein Wegweiser, wie unsere Gesundheit nachhaltig verbessern werden kann. Entweder mit, oder ohne dem Dampfen.“

Was Fabian nach Beendigung seines Studium genau machen wird ist noch nicht in Stein gemeißelt - er möchte auf jeden Fall als Arzt arbeiten, aber bei den vielen Vorhaben wird er uns der Wissenschaftler sicher noch eine Weile in der der Forschung erhalten bleiben.

Möge uns die Neugierde der Menschen erhalten bleiben, mögen noch viele junge Wissenschaftler sich mit dem Dampfen auseinandersetzen - wir werden die Ergebnisse annehmen, Verbesserungen entwickeln - und genussvoll weiterdampfen.

Vape on


Text: Monique Buntschou
Bilder: Felix Huber

Dienstag, 20. Oktober 2015

Der politische Boulevard - die grausame Realität

Dampfer sind Wähler und Steuerzahler – schon vergessen? 


Dass in der Politik gelogen und betrogen wird, dass sich die Balken biegen, wissen wir ja nicht erst seit den vielen Verurteilungen von Politikern aller Couleur und anhand der unzähligen gebrochenen Wahlversprechungen.
Das sollte ja nichts Neues sein....

Und eigentlich interessiert uns das ja nur am Rande. Politikverdrossenheit ist das neue/alte Schlagwort. Eine billige Ausrede für alle, die sich nicht mit ihren alltäglichen politischen Lebenssituationen auseinandersetzen wollen.
Wir raunzen zwar und meckern ein wenig – oh ja, wir wählen manches Mal sogar aus ein wenig Protest heraus nicht das, was unsere Eltern schon seit 40 Jahren gewählt haben – aber wir ändern nichts.
Wir sagen: was sollen wir denn tun? Wir können doch nichts dagegen tun!

Weil die meisten Themen für uns sehr abstrakt sind: Steuergeschichten werden nicht sofort spürbar schlagend (noch keine Geldbörse hatte aufgrund einer Entscheidung im Nationalrat auch im selben Augenblick weniger, oder gar mehr Inhalt....) und dann gewöhnen wir uns daran, Angelegenheiten der EU sind soweit weg für uns, dass wir uns das oft nur schwer in der Realität vorstellen können (oder kann sich tatsächlich jeder vorstellen, was TIPP für uns alle bedeutet?) und die meisten Gesetze gehen sowieso an uns vorbei.

Gerade einmal die wenigen Bereiche, die uns vom Boulevard tagtäglich vorgehalten werden, finden Eingang in unser Bewusstsein (Hypo, Flüchtlingsthemen, Wahlen, etc...).

So merken wir auch nur bei diesen wenigen Themen, die in der Öffentlichkeit behandelt werden, dass Politiker eigentlich genauso viel oder auch genauso wenig Ahnung haben von den einzelnen Bereichen wie jeder von uns.
Einige Politiker haben zwar Reden gelernt, aber wenn man sich dann mit den Inhalten der Reden dieser Politiker kritisch auseinandersetzt und die vielen „Ähm“ und „Hm“ herausfiltert, dann bleibt unter dem Strich oft nur sehr wenig bis gar kein lebensnaher Inhalt übrig.


Politiker haben tatsächlich nur ein Ziel – auch wenn sie sich selbst immer wieder etwas anderes vorhalten und uns erzählen: wieder gewählt zu werden. Und diesem Faktum ist alles andere geschuldet.


Die Tagesmedien haben da einen großen Anteil daran, dass wir die Nachrichten so serviert bekommen, wie ihn die Politik wünscht. Manches Mal sind die großen Medien auch tatsächlich politisch meinungsbildend – obwohl das nicht sein sollte. Und dann entstehen dabei seltsame Symbiosen, wo sich diese beiden Einrichtungen Tagespolitik und Tagesmedium, in einer mitunter euphorischen Erkenntnisspirale gegenseitig hochschaukeln und der tatsächliche Inhalt längst verloren gegangen ist und es nur mehr darum geht, eine – wenn auch falsche – Botschaft zu senden.

Und da sind wir dann beim politischen Boulevard, der sich kaum mehr von der Klatschpresse unterscheidet.

Schlecht recherchierte Artikel werden dann plötzlich in politischen Diskussionen quasi als Referenz hervorgeholt und als „Wahrheit“ präsentiert – weil das Medium XY hat es ja so geschrieben.

In solchen Momenten entstehen dann die Sternstunden von Menschen wie Dr. Pötschke Langer.

Mit einer für Laien beeindruckenden Stellenbeschreibung:

Deutsches Krebsforschungszentrum Stabsstelle Krebsprävention
WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle
Abteilungsleitung:
Dr. med. Martina Pötschke-Langer

gelingt es ihr immer wieder, den Eindruck zu erwecken, dass sie die einzige Kompetenz in Sachen E-Zigaretten sei.
Sie lässt es auch unwidersprochen stehen, wenn man sie als Wissenschaftlerin bezeichnet. Und das, obwohl keine einzige wissenschaftliche Abhandlung oder gar eine Forschungsarbeit von ihr zu finden ist.
In Ihrem Lebenslauf finden wir zwar das Studium der Deutschen Geschichte und Germanistik an der Uni Heidelberg und danach das Studium der Humanmedizin (ebenfalls an der Uni Heidelberg), sowie die darauf folgende Approbation als Ärztin, aber dann wird es ein wenig dunkel rund um Forschungen oder Forschungsarbeiten. Einzig, dass sie 1997 als „wissenschaftliche Mitarbeiterin“ in das Deutsche Krebsforschungszentrum gewechselt ist und mehrere „wissenschaftliche“ Publikationsreihen veröffentlicht hat, hat zumindest am Rande mit Wissenschaft zu tun.

Das reicht dann den meisten Medien und auch den völlig uninformierten Politikern, um die Aussagen von Frau Dr. Pötschke-Langer als unumstößliche Wahrheit zu präsentieren.

Dabei stimmen viele Aussagen nicht, sind bewusst aus dem Zusammenhang gerissen, stellen nur ein abstraktes Teilsubstrat der gesamten Materie dar und dienen einzig der Polemik.

Und mittlerweile ist ihr ständiger Kampf auch sehr verbissen geworden, wie uns die letzten Geschehnisse rund um die Klage des DKFZ gegen iSmokeSmart nur zu deutlich aufzeigen.

Ein Kampf, der sinnbefreit ist und entgegen dem hippokratischen Eid, den Frau Dr. med. Pötschke-Langer zwar nicht mehr leisten musste, der als ethische Richtlinie aber durchaus noch in medizinischen Diskussionen angeführt wird: jedes Jahr sterben mehrere Millionen Menschen an den unmittelbaren Folgen von Raucherkrankheiten.
Millionen!
Dagegen: nach vielen Jahren des Dampfens und mehr als zehn Millionen Ex-Rauchern und nunmehrigen Dampfern in Europa gibt es keinen einzigen Fall von Tod durch Dampfen....

Das sind Tatsachen, die auch die selbsternannte Apostelin des DKFZ kennt – und verschweigt. Das nenne ich dann eine klassische Lüge.
Die Ausreden, dass das noch nicht genug erforscht wäre und dass ja sein „könnte“ und „möglicherweise“ und nicht „auszuschließen“ ist …. diese pamphletartige (Pamphlet = Schmähschrift, überspitzt und/oder polemisch) und gebetsmühlenartige Wiederholung von Halbwahrheiten – all diese Hilfsargumentationen zählen hier nicht mehr: Tatsache ist, dass Dampfen Leben rettet. Punkt.
Sich dagegen zu stellen bedeutet nichts anderes, als aktiv am Tod mehrerer Millionen Menschen tatenlos zuzusehen, obwohl eine realistische und in der Praxis bereits millionenfach erprobte Methode existiert, um die Zahl der Todesopfer die durch Raucherkrankheiten zu beklagen sind, erheblich zu senken.
Public Health England – quasi die britische Gesundheitsbehörde – empfiehlt mittlerweile Rauchern die aufhören wollen, den Umstieg zum E-Dampfgerät zu empfehlen und zu erleichtern.

Und auch der ehemalige Direktor der WHO, Derek Yach (Yach war lange Jahre Leiter der Tabakkontroll-Kommission der Weltgesundheitsorganisation ) spricht sich klar für E-Dampfgeräte aus.

Was völlig verschwiegen wird ist die Tatsache, dass eben jene selbsternannte Kreuzritterin der WHO vor nicht allzulanger Zeit in mehreren Interviews selbst noch ganz klar und unmissverständlich die Meinung kund getan hat, dass E-Zigaretten um ein Vielfaches gesünder sind als herkömmliche Glimmstengel.
Was den Sinneswandel herbeigeführt hat? Wer weiß - vielleicht ganz einfach die Urangst nicht mehr gebraucht zu werden, wenn man/Frau zugeben muss, dass es tatsächlich eine funktionierende Möglichkeit gibt, um Raucher zu entwöhnen? Vielleicht die Erkenntnis, dass man/Frau dann auch zugeben müsste, dass das selbst ausgerufene Kreuzrittertum vielen Menschen völlig falsche Informationen zukommen hat lassen, was dazu geführt hat, dass dadurch ebenso vielen Menschen eine realistische Chance genommen wurde, gesünder zu leben?
Oder vielleicht ist es ganz einfach nur der Verlust von Geldern, die die Staaten durch fehlende Einnahmen bei der Tabaksteuer schmerzen und eine Art von vorauseilendem Gehorsam gegenüber der Staatsmacht und dem Fiskus?

Wer weiß schon, was solche Menschen antreibt, die Ängste schüren und nur im Konjunktiv argumentieren und ihre scheinbar (aber nur scheinbar) wichtige Position dazu gebrauchen, um medienwirksam längt widerlegte und haltlose Ergebnisse und Schätzungen, Theorien und Halbwahrheiten zu platzieren.

Der Vollständigkeit wegen sei hier noch explizit erwähnt, dass sämtliche Aussagen zum Dampfen natürlich immer im direkten Vergleich zum Tabakrauchen zu sehen sind. Dampfen soll und ist ja auch die bislang einzig bekannte nachhaltig wirkende Möglichkeit der Tabakzigarettensucht zu entkommen.

Nun zu Beispielen aus unserer Politikerszene, wie mit dem Thema umgegangen wird:

Christian Köhbach vom 1. Österreichischen Dampfertalk hat zu einer Mailaktion aufgerufen, wo die verschiedenen Parteien mit einem vorgefertigten Text angeschrieben werden sollten.
Das hat dann auch eine ganze Reihe von Dampfern gemacht – und Antworten bekommen.

Hier ein paar Auszüge davon:

Antwort der GRÜNEN  - Grüner Klub im Parlament


Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine gesundheitlich und jugendschutztechnisch so weit reichende Materie wie E-Zigaretten hinsichtlich all ihrer Aspekte betrachtet werden muss. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass gerade in Sachen Jugendschutz sowohl Medienberichte als auch Zahlenmaterial auf ein Gefährdungspotential schließen lassen. 

und:

Grundsätzlich ist eine Regelung von E-Zigaretten notwendig – seit Mai diesen Jahres [sic!] ist die EU-Richtlinie 2014/40 (=TPD2) in Kraft, welche ebenfalls – im Unterschied zu Gesetzgebungen aus dem 20. Jahrhundert – nicht mehr rein auf den Verbrennungsprozess in der Zigarette (o.ä) abstellt sondern auch sehr stark auf die „Tabakähnlichkeit“ und Nikotin im Produkt eingeht. Ersteres zielt darauf ab, dass mit E-Zigaretten Verhaltensmuster angelernt werden könnten, die zu einem leichteren Umstieg auf konventionellen Zigaretten führen. Zweiteres wiederum bezieht sich auf das Suchtpotential von Nikotin - dieses ist unabhängig von der Aufnahmeform (egal ob geraucht oder gedampft) gegeben.

Antwort der SPÖ:


Es muss klar festgehalten werden, dass E-Zigaretten gesundheitsschädlich sind und nicht einfache Inhalatoren sind. Denn unabhängig davon, ob E-Zigaretten, E-Shishas oder ähnliche Produkte Nikotin enthalten oder nicht, ist von folgenden Gesundheitsgefährdungen auszugehen …. (es folgt eine Aufzählung der Aussagen des DKFZ...)

herauszuheben ist dabei dieser Absatz:

Speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Aromen (z. B. Zuckerwatte, Bubblegum, Gummibärchen, Marshmallows etc.) machen E-Zigaretten besonders für junge Generationen attraktiv und täuschen Harmlosigkeit vor.
Im Aerosol wurden auch schädliche Metalle gefunden. Z. B. Nickel, Blei, Cadmium, Aluminium und Kupfer. Meist liegen sie in sehr geringen Mengen vor, doch bei einer Untersuchung wurde Nickel in höherer und Blei in gleicher Konzentration wie in Tabakrauch nachgewiesen, Auch in Aerosol wurden Konzentrationen von Metallen aufgezeigt.
· Feine und ultrafeine Partikel dringen tief in die Lunge ein und können dort oxidativen Stress bzw. Entzündungsreaktionen verursachen.
· Selbst in als „nicht-nikotinhältig“ deklarierten E-Zigaretten wurde bei Untersuchungen Nikotin gefunden.
· Die Heizmechanismen stehen in Verdacht, beim Erhitzen gesundheitsschädliche Stoffe wie Chrom, Nickel und Blei abzugeben.

Weiter im Text bei der SPÖ:

E-Zigaretten sind kein anerkanntes Mittel für den Rauchausstieg.
4. Insgesamt dürften die E-Zigaretten zwar weniger schädlich sein als Tabakzigaretten. Wenn RaucherInnen auf die E-Zigarette umsteigen, kann damit das Gesundheitsrisiko wahrscheinlich gesenkt werden. Raucht jedoch einE NichtraucherIn E-Zigaretten, so steigt sein Gesundheitsrisiko.
5. Passivrauchproblematik: Durch den Gebrauch von E-Zigaretten kommen viele der Substanzen auch in die Raumluft und schädigen so jene, die sich in der Umgebung eines/-r Dampfers/-in aufhalten.
Der Unterschied bei Rauchverboten zu anderen Genussmitteln ist, dass Tabakwaren und auch verwandte Produkte (wie E-Zigaretten) Passivrauch bzw. Passivdampf verursachen und eine Schädigung gegenüber Dritten (allen voran Kinder, Jugendliche, chronisch Kranke und ArbeitnehmerInnen in der Gastronomie) vorliegt.

FPÖ, NEOS und ÖVP haben dazu aus der Bundespolitik nicht geantwortet – auf Länderbasis kamen von der ÖVP aus Oberösterreich ähnliche Wissensfragmente, wie von den Grünen.

Wie man unschwer erkennen kann, ist der Wissensstand unserer Politiker auf diesem speziellen Gebiet erschreckend gering – um nicht zu sagen: nicht vorhanden.
Hier wird ungeprüft das nachgeplappert, was in den Tagesmedien im Boulevard zu finden ist und die haben ihre Halbwahrheiten und teilweise auch Lügen wieder aus der intelligenzbefreiten Zone aus Heidelberg.

Unwahr ist:

Nikotin ist ein Suchtgift das zu schweren Abhängigkeiten führt.

Wahr ist:

Vergleiche von Tierstudien und Studien über menschlichen Drogenkonsum zeigen auf, dass pures Nikotin kein Suchtpotenzial im Gegensatz zum Tabakzigarettenrauch aufweist. Vielmehr scheinen eher andere Inhaltsstoffe verbrannten Tabaks diese Wirkung zu erzeugen. Acetaldehyd ist hier der wahrscheinlichste Kandidat.

Unwahr ist:

Passivdampfen ist schädlich.

Wahr ist:

bereits 2012 wurde bekannt, dass keine Giftstoffe im Dampf von elektrischen Zigaretten nachgewiesen wurden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wessling Laboratoriums in Altenberge. Das Labor testete auf vier typische Schadstoffe, die beim Verbrennen von Tabak entstehen und sich auch im Zigaretten-Qualm nachweisen lassen. Außerdem wurde untersucht, ob sich in der Atemluft eines eZigaretten-Dampfers Spuren des Liquid-Bestandteils Propylenglykol befinden. Das Resultat des Gutachtens: Alle getesteten Stoffe liegen unterhalb der Nachweisgrenze und stellen somit keine Belastung für die Raumluft oder Nichtraucher in der Umgebung dar.

Unwahr ist:

Dampfen begünstigt den "Gateway-Effekt"

Wahr ist:

Le Parisien berichtete über die jährlich durchgeführte Untersuchung zum Rauchverhalten unter Jugendlichen - in der Studie wurden 13.000 Jugendliche zwischen 16 und 19 befragt. Den von Dampfgegnern oft herbeigezauberten Gateway-Effekt (durch Dampfen zum Rauchen kommen) gibt es laut dieser Studie nicht! Im Gegenteil ist keine inziger Fall dokumentiert, wo durch das Dampfen jemand zum Tabakraucher geworden wäre (das ist auch lebensnahe: niemand der dampft will rauchen).

Wahr ist:

Die Feinstaubbelastung durch das Aerosol beim Dampfen ist ungefähr 30 Mal niedriger als die Feinstaubbelastung durch die Umgebungsluft in den Innenstadt.

Und noch eine Wahrheit, die gerne verschwiegen wird:
Täglich geht dem Fiskus nur in Österreich durch den Wechsel der Raucher zum Dampfen eine geschätzte Million Euro an Tabaksteuer verloren - Tendenz steigend.


Warum schreiben dann die Medien eigentlich so einen Mist und pushen eine sektenartige Verbreitung von Unwahrheiten?

Ich fasse es mit einem Satz eines liebgewonnen Journalistenkollegen zusammen:

„Die Trafiken sind unser Hauptabsatzmarkt – da können wir nicht dagegen schreiben.“

Und was können / sollen / müssen wir nun tun?

Als erstes das Gewissen wecken: Millionen Todesopfer durch Raucherkrankheiten versus gesündere Menschen und keine Toten durch das Dampfen!
Dann muss eines klar nach außen hin kommuniziert werden:
Wenn Ihr uns unsere Gesundheit nicht wieder zurückholen lässt, dann verliert ihr auf einen Schlag 300.000 Wähler!

Trefft die Entscheidungsträger dort, wo es schmerzt: gefährdet ihre Arbeitsplätze. Zeigt Protest, geht auf die Straße, organisiert Euch!
Wir zahlen Steuern und bezahlen die Politiker damit -  jetzt müssen wir einfordern, dass sie für uns und nicht für das DKFZ arbeiten!

Das ist meine Meinung.

Bis demnächst, wenn es dann heißt: der 'dampfende Reporter' – ein Kollege auf Fact-findig Tour unterwegs.

Bilder und Text:
Felix Huber

Dienstag, 13. Oktober 2015

O Captain! My Captain!

… our fearful trip is done (the next will come) … 


Frei nach Walt Whitman (1819 – 1892) nehme ich heute Anleihen bei einem Gedicht, das die Rückkehr eines Schiffs nach einer siegreichen Schlacht beschreibt. Anders als im Gedicht allerdings, wird unser heutiger Interviewpartner wohl nicht an den Folgen der Schlacht sterben, die er geschlagen hat. Aber sie hat Spuren hinterlassen und wirft dunkle Schatten voraus....

Sein Name ist Thomas Baburek – ein Mittvierziger, der vom Transportunternehmer und Kampfraucher (60 Pyros pro Tag...) zum Dampfshopbesitzer und Obmann des VFFED (Verein der Fachhändler zur Förderung elektrischer Dampfgeräte) – zum Captain – mutiert ist.

Seine Geschichte ist geradezu 'klassisch-kitschig' nach dem Motto: alles ist möglich.


Als starker Raucher, der während einer 1000km Tour mit seinem Brummi schon mal drei Packungen Lungentorpedos wegputzte, kam er erstmals 2012 mit einer Art Cigalike in Kontakt: ein Freund dampfte im Büro das „ich-wäre-gerne-eine-Zigarette-geworden“-Teil und weckte Thomas' Neugier und wohl zum ersten Mal auch den HWV in ihm.

„Ich habe meinen Freund gefragt: was ist das, was kann das und darf ich es probieren?“, erzählt er und weiter: „Dann hatte ich auch schon meine erste Dampfe und bin seit diesem Augenblick begeistert davon!“

Der Cigalike folgten die ersten mit Wattedepots ausgestatteten Verdampfer und Kollegen und Freunde fragten auf einmal in gleicher Manier wie zuvor Thomas bei seinem Freund nun auch nach den 'E-Zigaretten'.

Nach der ersten zwanzig Anfragen, ob die beiden solche Geräte besorgen würden, fasste Thomas einen Entschluss und sagte schlicht: „Nein – alles ausverkauft. In vier Wochen wieder.“ und erklärte seinem Freund, der darüber verwundert war:
„Vier Wochen sind die Zeit, die wir brauchen, um das Gewerbe anzumelden, einen Onlineshop einzurichten und Ware auf Lager einzukaufen.“
Das Lager war damals noch ein einzelnes Regal in der Abstellkammer, einige Wochen danach war es schon die ganze Abstellkammer und nach rund einem halben Jahr wurde die Garage adaptiert, um die Menge an Waren aufnehmen und lagern zu können, die mittlerweile online geordert wurde.

Aber auch die Garage wurde schon bald darauf zu klein und die Beratung vor Ort zu intensiv: immer mehr Leute kamen nun auch schon direkt zur Garage – ohne zuvor online bestellt zu haben – um sich beraten zu lassen. Der reine Abholshop war überholt, die Nachfrage riesig.

Der nächste Schritt war dann vor etwa mehr als einem Jahr die Eröffnung des Flagshipstores 'e-dampfzigarette.at' in Hirtenberg in Niederösterreich.




Und die Erfolgsstory geht weiter:
In wenigen Wochen wird die nächste Filiale in Graz eröffnet und bis 2017 kommen noch zwei weitere Filialen dazu.
Der Kurs steht auf Expansion und dem Unternehmer ist klar, dass die gesamte Branche erst ganz am Anfang steht und die Entwicklung des Kundenpotentials noch nicht einmal richtig begonnen hat.

„Jetzt haben wir rund 1,5 Millionen Raucher und ca 300.000 Dampfer. In fünfzehn Jahren werden wir 300.000 Raucher und 1,5 Millionen Dampfer haben. Und das ist gut so, denn jeder, der durch das Dampfen zu rauchen aufhört, tut sich und seiner Gesundheit etwas Gutes und spart obendrein eine Menge Geld! Nicht nur bei sich selbst, denn jeder durch das Rauchen an einer Lungenerkrankung erkrankt und medizinische Hilfe, Therapie oder gar Operationen benötigt, muss finanziell durch die Behandlung durchbegleitet werden.“

Obmann des VFFED und Händler Thomas Baburek im Interview

Da hat Thomas nicht unrecht: die Kosten durch Gesundheitsschäden bei Raucherinnen und Rauchern sind sogar um ein vielfaches höher als die Einnahmen durch die Tabaksteuer. 2014 gab es dazu in Deutschland eine sehr interessante Auswertung, die in Zahlen versucht die Staatsausgaben für die Folgen des Tabakkonsums zu erfassen.
Zu den Kosten werden die medizinische Behandlung von Krankheiten, die durch das Rauchen entstehen sowie Arbeitsunfähigkeit und früheren Rentenbeginn aufgrund von Erkrankungen und schlechterer Leistungsfähigkeit als bei Nichtrauchenden gezählt. In Geld ausgedrückt bedeutet dies Kosten von fast 21 Milliarden Euro, gegenüber rund 14 Milliarden Euro, als eingenommen wurden.

(Quelle: statistisches Bundesamt und die Drogenbeauftrage der Bundesregierung Deutschland)

Und da sind wir dann auch schon bei einem Thema angekommen, dass die Gemüter erhitzt und (noch) viele Fragen offen lässt:

Die Regulierungsvorhaben der Regierung(en).

„Den VFFED haben wir damals gegründet, um eine Plattform für die Verfassungsklage gegen das irrwitzige Tabakmonopolgesetz zu haben. Alleine hätte das keiner von uns Händler stemmen können. Miteinander haben wir es dann geschafft!“, sagt Thomas dazu und wirkt dabei auch etwas emotional:

„Es regt mich auf, dass einerseits viele Händler – und es waren ja alle, egal ob Onlineshop, oder Offlineshop, von dem Wahnsinn betroffen – vor der Klage lauthals darum gerufen haben, dass wir etwas unternehmen sollen und alle haben bekundet, dass sie ihren Teil dazu beitragen werden und andererseits von den vielen Ja-Sagern dann nur mehr ganz wenige übrig geblieben sind, die die finanzielle und organisatorische Last für alle getragen haben. Ich muss jetzt sogar mittels eines Anwaltsschreibens die restlichen ausständigen Beitragszahlungen einfordern, weil einige sich schlicht davor drücken. Da geht es aber nicht um tausende von Euros!“
Dabei stört ihn weniger, dass es eben einige gibt, die gar nicht Teil der Klage sein wollten und denen das schlicht egal war, sondern die Händler, die sich nun teilweise sogar verleugnen lassen.

„Da geht’s bei einigen um € 500, die offen sind und die schlicht nicht zahlen wollen. Wenn einer nicht zahlen kann, weil das Geschäft schlecht geht – oder aus welchen Gründen auch immer – dann soll er doch bitte zum Telefon greifen und mich anrufen und wir werden eine Lösung finden. Aber sich gar nicht rühren – das geht nicht.“

Und die Klage gegen das Tabakmonopolgesetz ist ja nur ein Etappensieg, denn es stehen sowohl die Arbeiten gegen die irrwitzige TPD2 an, die sehr umfangreich und aufwendig sind, als auch die bereits jetzt beschlossene Klage gegen das Nichtraucherschutzgesetz, weil es schlicht ein Versuch des Gesetzgebers ist, durch die Hintertür doch noch die Dampfwaren den Tabakwaren gleich zu stellen.
„Da muss man jetzt was tun, sonst müssen wir unsere Waren ab dann auf der Straße verkaufen, weil nirgends mehr Dampf abgelassen werden darf.“, so Thomas dazu.

Baburek ist entschlossen für sein Business zu kämpfen

Auch, oder besser gerade bei der TPD2, wo viele Händler auch aus Unwissenheit heraus der Meinung waren: 'Nein, so wird die sicher nicht umgesetzt, da mache ich mir keine Sorgen“, etc.. setzt jetzt doch ein Umdenken und eine massive Bewegung ein, weil aus den Nachbarländern erkennbar ist, dass die möglichen kommenden Regulierungen das Sterben einer ganzen Branche bedeuten würde.

Ein guter Captain – und als solchen sehe ich Thomas Baburek in seiner Funktion als Obmann des VFFED – sucht sich auch eine gute Mannschaft für die Reise aus. Und zum Glück gibt es gute Steuermänner und Deckoffiziere, die das „Dampfschiff“ gemeinsam und strategisch gut ausgerichtet in eine hoffentlich für alle dampfreiche Zukunft führen können.

Unsere Aufgabe als Verbraucher bei diesen Vorhaben ist eigentlich ganz einfach: Dampfer bleiben und einkaufen – that's it.

Apropos einkaufen …. der Offlineshop in Hirtenberg sollte nicht unerwähnt bleiben:
Freundlich und sauber breiten sich auf gefühlten 100m² Fläche vom Wühltisch mit allerlei Aktionsware bis hin zum € 500 Edelgerät von Crovape jede Menge an Stoff aus, um den 'Haben-Will-Virus“ zu besänftigen.
Vom Einsteiger bis hin zum passionierten Profidampfer findet hier jede Dampferin und jeder Dampfer was. Und damit die Ware nicht ausgeht gibt es noch ein großes Lager nebenan das gut gefüllt ist.






Nicht zuletzt fallen auch die sehr freundlichen Mitarbeiter positiv auf, die einem nicht um jeden Preis alles auf's Auge drücken wollen, sondern durchaus auch einmal von einem Kauf abraten und statt dessen lieber einen Kunden haben, der gerne wieder kommt.

Unser Besuch bei Thomas Baburek und seinem Shop (e-dampfzigarette.at) macht uns als Dampfer Mut:
Nicht alle sind Glücksritter, die zufällig und nebenbei auf eine Goldmine gestoßen sind und denen die wirklichen Anliegen egal sind, weil sie ohnehin bald wieder zusperren.
Einige sind Kämpfer, Streiter und Visionäre für eine gemeinsame Sache. Und die setzen sich aktiv dafür ein, dass wir unsere Leidenschaft auch in Zukunft noch ausleben werden dürfen, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.

Und eines scheint mir gewiss:

O Captain! My Captain!
… our fearful trip is done ….

mag im Gedicht des Walt Whitman stimmen, aber in unserer Version der Geschichte wird der Captain überleben, gesund nach Hause kommen und noch zahlreiche Schlachten führen – und gewinnen.

Wir werden ihn und alle, die dabei mitmachen unterstützen.

Wie immer gebe ich an dieser Stelle keine Empfehlung für den Dampfshop, heute "e-dampfzigarette.at", ab – meine Eindrücke sind subjektiv und was mir gefällt, kann für Euch schon nicht mehr passend sein .

In diesem Sinne, mit Volldampf voraus und bis zum nächsten Mal, wenn es dann heißt:

Politische Lügen – wie man als Journalist mit ein wenig Aufwand die Arroganz und auch die Dummheit derer offenbart, die für uns arbeiten (sollten).

Und gleich darauf: der 'dampfende Reporter' – ein Kollege auf Fact-findig Tour unterwegs.

Bilder: Felix und Monique
Text: Felix und Monique

Samstag, 10. Oktober 2015

Klon oder kein Klon – das ist hier die Frage

... das Original – der teurere Nachbau? 


Ich will gleich am Anfang dieses Artikels die Frage in der Überschrift beantworten – damit sich die Anzahl der aufgeregten Leser in Grenzen hält:

Nein, natürlich nicht.

Alles wieder gut? Blutdruck bei den Verfechtern von Originalität wieder auf Normalniveau?

Gut, denn hier kommt die nächste Überschrift:

der Klon – der Ruin für die Hersteller...


Und jetzt bitte auch die Fraktion der Klon-Besitzer wieder durchatmen und zur Ruhe kommen – sonst versäumt ihr die dritte Überschrift:

Klon oder Original – egal! Hauptsache es dampft!


Und das liebe Leserinnen und Leser, das ist es, was Dampfer im Großen und Ganzen interessiert.

Wenn ich bei einer lustigen Runde ein wenig Feuer machen will, dann reicht es für gewöhnlich, wenn ich das Gespräch auf das Thema „Klone“ lenke.
Da spalten sich dann nicht nur Meinungen und erhitzen sich Gemüter: manches Mal habe ich den Eindruck, als würden Atome gespalten und Kilometer von Claptons aufgeheizt – so emotional wird da debattiert.

Und mit was für Argumenten....
Plötzlich machen sich Dampfer Sorgen um die Hersteller (?), weil die dann ja fast verarmen würden und zusperren müssten.
Fälschungen seien das (die Klone) und angezeigt muss das werden und überhaupt: Händler die Klone verkaufen sind ja so was von schlecht.
Quatsch, sagen die Klone-Befürworter: wer sich das Original um € 200,00 nicht leisten kann und sich deswegen einen Klon kauft, ist ohnehin kein Kunde für  das teurere Original.




Und dann mach ich so meinen Blick in die Runde und sehe da einen Flash V3 Nachbau, dort einen Kayfun Clone, und bei dem, der am lautesten gemeckert hat, finde ich gleich mal  einen MK2 Nachbau – den er dann auch schon mal „super“ findet.

Was sagen die Hersteller dazu?
Ich habe mit einigen geredet und die Meinungen sind dort genauso unterschiedlich, wie bei den Dampfern selbst:
einigen sind die Klone ein Dorn im Auge und die bieten dann sogar Prämien in Form von Originalware an, wenn man einen Händler meldet, der Klone der eigenen Ware verkauft und andere wieder sehen es als zusätzliche Werbung und finden, dass die Klientel, die billigere Klone kauft, in Zukunft vielleicht sogar zur Originalware greifen wird.

Wie sieht's da eigentlich rechtlich aus? Ist es verboten, Klone zu verkaufen?
Nein. Solange klar gemacht wird, dass es sich bei der angebotenen Ware um einen Nachbau handelt und nicht um das Original, gibt es rechtlich keinen Grund, den Nachbau nicht zu verkaufen.
Wenn der Nachbau allerdings als Original angeboten und als Original verkauft wird, dann könnte man hier sogar den kausalen Zusammenhang von Täuschung und Schädigungsabsicht herausarbeiten und dann wäre es schlicht Betrug.
Und natürlich ist es auch verboten, patent- oder markenrechtlich geschützte Produkte zu fälschen und in den Verkauf zu bringen. Allerdings gibt es da nicht besonders viele Hersteller und noch viel weniger Produkte, die unter solch einen Schutz fallen, wie die Recherchen gezeigt haben.

Das hängt auch ein wenig mit der extrem schnellen Entwicklung zusammen, die wir erleben: nahezu wöchentlich kommen neue, innovativere und „bessere“ Produkte auf den Markt. Oft ist es sogar so, dass Händler ein neues Produkt bestellen, dann bis zu sechs Wochen auf die Lieferung warten müssen und während der Wartezeit vom Hersteller eine verbesserte Variante, oder sogar schon der Nachfolger präsentiert wird.

Das betrifft vor allem die Hersteller aus China, die hier richtig inflationär wöchentlich mit dem nächsten neuesten Teil in den Startlöchern stehen.

Das Reich der Mitte ist zudem auch der größte Umschlagplatz für Klonhersteller, die dann über Plattformen wie Fasttech, oder auch Gearbest an die DampferInnen gebracht werden.

Die zufällige Nähe der Standorte von Original- und Klonherstellern hat in China fast schon Tradition und nicht selten gibt es auch eine Art von Gentlemen's Agreement, aus denen dann beide Parteien einen Nutzen ziehen.

Anders verhält es sich bei Herstellern aus den USA, den Philippinen und aus Europa.
Während amerikanische Hersteller zu einem großen Teil sofort vor Gericht ziehen, wenn sie eines Nachbaus gewahr werden, kümmern sich die meisten Modhersteller des fünftgrößten Inselstaates der Welt wenig bis gar nicht um Klone. Einige davon stellen sogar – quasi nebenbei – selbst Klone anderer Hersteller her.
Und Europa ist wieder anders.
Hier gibt es eine Reihe von Herstellern, die ihre Produkte marken- und patentrechtlich geschützt haben und bedacht darauf sind, dass ihre Produkte nicht kopiert und als Originale verkauft werden.

Aber was hilft das alles?

Sehen wir uns das Beispiel des neuen und hochgelobten Genius² Verdampfers an, dann muss ich feststellen, dass es schon wenige Tage nach der offiziellen Auslieferung an die Händler, einen Nachbau gab, der nur ein Achtel des Preises des Original kostet.
Der trägt den Namenszusatz „Style“ und sieht im Design zumindest so ähnlich aus, wie der Edelverdampfer von German Stil Vapor. Der Händler führt dazu auch aus, dass es sich um einen 1:1 Klon handeln soll.

Und ich darf dazu einen Eintrag aus einem Forum zitieren:

„Wir haben ihn sogar schon bestellt letzte Woche - da wir ja an die Originale nicht dran kommen..“

Und aus einem anderen Forum:

„Gibt es schon einen clone von dem genialen GENIUS²? Würde gerne erst einen Clone testen, bevor ich viel Geld für das Original ausgebe.
Das mir diese Frage nicht alle zu Freunden macht, ist mir schon klar.
Aber ich bin noch in der "Findungsphase" und kann nicht 200€ für einen Verdampfer ausgeben, außer er überzeugt mich vollkommen.
Der Genesis V2 MkII hat es geschafft, da kommt jetzt ein Original. Der Kayfun V4 hingegen nicht. Hier hätte ich mich sehr geärgert ein Orignal gekauft zu haben. Daher will ich erst Testen, dann Geld ausgeben. “


Und das spiegelt sehr schön den tatsächlichen Umgang der Community mit dem Thema Klone wieder: schmerzfrei.

Wie stehen die Händler dazu, die ich schon interviewt habe (einige Interviews sind noch nicht veröffentlicht...)?
Auch hier gibt es eine Bandbreite von „geht gar nicht“ bis hin zu „die Kunden wünschen das so“.

Hm, das ist mir alles keine Hilfe. Die Frage, ob Klon oder nicht Klon lässt sich wohl nicht so einfach beantworten. Da gibt es nicht nur schwarz und weiß, oder gut und schlecht.

Ich selber habe auch zwei Klone in meiner Sammlung. Nachbauten von mechanischen Mods, die im Original nicht mehr hergestellt werden und einfach nicht zu kriegen waren. Das Design gefällt aber so gut, dass ich mir bei meinem Händler Tipps geben habe lassen, welche Klonhersteller gut verarbeiten und welche man besser auslassen sollte. Und dann habe ich die beiden Mods gekauft.
Was soll ich sagen? Mittlerweile sind die beiden nicht nur mehr Vitrinenstücke: ich habe sie auch regelmäßig in Gebrauch. Die Verarbeitung passt, da klemmt nichts, klappert nichts und sie liefern Strom an den Verdampfer.

Und ehrlich: meine originale Nookie habe ich um eine Menge Euros bekommen – Wochen später habe ich einen Nachbau gesehen, der erstens nur ein Fünftel gekostet hat und Fehler, die meine originale Box hat, einfach nicht mehr hat. Dass das Endfinish beim Klon tatsächlich meilenweit vom Original entfernt ist und (das sagt zumindest mein Händler des Vertrauens) der Reinheitsgehalt des Kupfers beim Klon nicht so toll sein wird – na ja, da kann ich dann schon verstehen, dass der eine oder andere Verbraucher das in Kauf nimmt.

Und eines ist für mich klar:

Wenn ein Klon dafür quasi verantwortlich sein könnte, dass es einen Zigarettenraucher weniger gibt – und damit auch ein potentielles Mordopfer der Tabakindustrie – dann bin ich ein überzeugter Befürworter von Nachbauten.

Ich bin aber auch genauso klar gegen alle jene Händler, die Nachbauten als Originale verkaufen.

Solange unmissverständlich darauf hingewiesen wird, dass es sich um Nachbauten handelt, eventuelle Nachteile gegenüber dem Original (von der Garantie weg bis hin zur Funktionsweise) offen erklärt werden und eine mögliche Gefährdung von Verbrauchern durch Benutzung eines Nachbaus ausgeschlossen wird, werden wir mit den Klonen leben.

Klon, oder nicht Klon bleibt daher eine individuelle Entscheidung sowohl der Händler (wenn sie sich an die Spielregeln halten) als auch der DampferInnen.

Es gibt von mir zwar keine Empfehlung für Klone, aber Verständnis.

Wir lesen uns in Kürze wieder, weil die TPD2 zu einem Sorgenkind auch im Bewusstsein der Community geworden ist und erste Reaktionen sowohl von den Händlern, als auch von den Verbrauchern darauf schließen lassen, dass endlich Bewegung in die Sache kommt.

Beachtet bitte die Aktion des 1. Österreichischen Dampfertalks, der eine Mailaktion gestartet hat, die sehr interessant zu werden verspricht..... (link zu der Aktion: Mailaktion 1.ÖDT)

Nächste  Woche gibt es jedenfalls ein von mit mit Spannung erwartetes Interview mit Thomas Baburek: „O Captain! My Captain!“ - viele Opfer für eine gute Sache – aber mit einem guten Ausgang?

Bilder:
Felix Huber
Amazon

Freitag, 2. Oktober 2015

KuK – Innovatives - made in Austria

... ein Käfig voller Dampf 

Mein heutiger Interviewpartner:

180 kg verteilt auf 1m 96cm, getragen von zwei Säulen, die in Schuhen mit der Größe 47 1/2 untergebracht sind. Dazu ein knallrotes Shirt, das Mühe hat, den Giganten einzuhüllen.
Hände, so groß, dass meine X Cube II darin aussieht, als wäre es eine Miniaturversion eines Mini-iSticks.
Ganz klar:
Christian in da House!



Christian Köhbach, 34, arbeitet bei der ÖBB und ist zuerst einmal: Dampfer. Und Produzent/Co-Produzent des „1. Österreichischen Dampfertalk“ - einer Sendung von und für Dampfer (Eigenbeschreibung auf Facebook), die in regelmäßigen Abständen live (!) über die Bühne geht, dann ist da noch sein Engagement bei einigen Händler und Herstellern, wo er sich als eine Art Mediator zwischen Verbrauchern und dem Vertrieb sieht und nicht zuletzt:

Er ist Teil von KuK – einer kleinen und innovativen Mod-Schmiede aus Wien, die mit sehr ausgefallenen Materialien arbeitet – oder besser gesagt: gearbeitet hat.

Im Interview bezeichnet sich Christian selbst als „technovativ“ - schafft damit gleich einmal eine neue Wortkreation – und offen für alles, was da noch kommt.



„Christian, seit wann dampfst Du und wie hat es bei Dir angefangen?“
„Das war Anfang 2012 – ich war starker Raucher mit bis zu drei Packungen pro Tag - und: mit einer ego-T. Ich war schon immer 'technovativ' und allem Technischen gegenüber neugierig. Irgendwie war es daher logisch, dass ich die E-Zigarette probierte – und dabei geblieben bin.“

„Aber das ist ja längst nicht alles – Du bist ja nicht nur beim Dampfen geblieben...“
„Das stimmt. Ich bin mit Leib und Seele Dampfer und will meines dazu beitragen, damit möglichst viele Menschen mein Hobby teilen.“

„Deines …. da gibt’s ja viel zu erzählen, nicht wahr? Lass uns mal mit dem 'ersten österreichischen Dampfertalk' anfangen: was ist das und was soll das bringen?“
„Der Talk informiert über alle möglichen Bereiche rund ums Dampfen. Egal ob wissenschaftlich, politisch, technisch – oder was sonst immer gerade anfällt. Und wir erreichen pro Live-Sendung einige Tauend Zuseher! Wir wollen mit unseren Sendungen am deutschsprachigen Markt ein wenig für Stimmung sorgen und auch Stimmung machen – auch politisch falls es nötig ist. In der Folge sieben hatten wir den Dr. Bernd Mayer zu Gast, der uns allen unglaublich ausführlich und geduldig alle Fragen rund ums Dampfen beantwortete und mit einigen Mythen aufräumte – das war einfach nur geil!“

„Apropo geil: als wir uns das erste Mal getroffen haben, hattest Du nicht nur Deinen Bruder – das andere 'K' bei 'KuK' – mit, sondern auch ein Teil, das meinen HWV zum Rotieren brachte. Was ist damit?“

(Dabei handelte es ich um dieses Teil hier: THE CAGE, einen Akkuträger mit versenktem Verdampfer bis 25mm Durchmesser, den Evolv DNA 40 Chip, wechselbaren 18650 Akku und einer Menge an Innovationen... - zB nur 180 Gramm Gewicht mit Akku!)



„Ja, dieser Mod ist einzigartig.... und wir werden ihn nicht in Serie bauen.“
„Warum nicht?“
„Da gibt es viele Gründe: die Zeit, die dafür nötig ist – mein Bruder und ich haben das ja quasi nebenbei unserer Berufe gemacht - dann die Probleme mit den Chips: da bekommst Du fünf geliefert, von denen drei gleich mal kaputt geliefert werden und musst drei Monate auf die Nachlieferung warten, und nicht zu vergessen: die Kosten! Das Material, das wir verwendet haben, bekommst ja nicht an jeder Ecke: Alumide. Hochfest und sehr leicht und ebenso teuer. Das wird in Belgien dann nach unseren Plänen lasergesintert hergestellt. Stück für Stück – und das kostet...“

„Du hast da einen mit – darf ich?“



Die Box ist federleicht, liegt sehr gut in der Hand und gefällt sowohl vom Design, als auch von der Haptik: greift sich sehr gut an.
„Maximal Bausätze könnte es noch geben – wenn sich das dann jemand antun möchte.... Aber das waren ja nicht die einzigen Mods, die wir hergestellt haben: ganz zu Beginn haben wir Mods in Handarbeit aus Holz hergestellt. Und die sind sehr gut angenommen worden. Aber auch hier: der Aufwand steht sich kaufmännisch nicht dafür. DIe Holz-Boxen waren ja auch wieder sehr innovativ: mit 60 oder 100 Watt, 4600 oder 6400 mAh Lipo-Akkus, und so weiter - alles weit seiner Zeit voraus.“

Hier ein paar Bilder der besagten Holzmods:




„Christian, wird es 'KuK' Mods weder geben?“
„Ehrlich, das kann ich nicht sagen: ohne meinen Bruder – der das technische Know-How für die Konstruktion mitbringt – mache ich sowieso nichts in dieser Richtung. KuK gibt’s nur mit uns beiden – also.... wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“

„Wohin soll/wird Dein Weg gehen? Vom Dampfer zum Moderator/Produzenten hin zum Modder und nun...?“
„Ich seh' mich als Verbindung zwischen den Verbrauchern und den Händlern, habe das Ohr beim Kunden und höre, was gesagt, gewünscht und erwartet wird. Das versuche ich weiter zu kommunizieren und werde auch in Zukunft stärker in meinen Sendungen darauf eingehen. Auch wenn es dann vielleicht wieder heisst: es ist ja eine Verkaufsshow. Ich finde nichts schlechtes dabei, wenn wir den Leuten die neuesten Sachen zeigen und wo man sie bekommt und auch nichts schlechtes, wenn wir das Eine oder das Andere das uns selbst taugt, hervorheben. Da wir nicht dafür bezahlt werden, gehen solche Vorwürfe ohnehin ins Leere. Wir machen das, was uns gefällt und die Zahl der Zuseher gibt uns recht.“

„Christian, vielen Dank für Deine Zeit und für das Interview und viel Glück und Erfolg für Deine weiteren Vorhaben!“


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Christian Köhbach war ein Wunschkandidat von mir: er ist ein Beispiel dafür, was in dieser Branche alles möglich ist, welche unglaubliche Vielfalt hier noch verwirklichbar ist.
Ich habe ihn Ende April 2015 zufällig in einem Shop kennen gelernt, als er mit seinem Bruder auf Einkaufstour war und ich war von der Box „THE CAGE“ - die er damals 'zufällig' mit hatte, von Anfang an begeistert.


Die Idee, die innovative Kraft, die hier dahinter steckt, ist eine Botschaft, die ich allen weitergeben will: das Dampfen steckt noch immer in den Kinderschuhen. Hier gibt es Platz für jede Menge an Kreativität, unternehmerischen Geist und genug Platz, um auch mal ganz neue Wege zu gehen. Das „Rad“ ist zwar schon erfunden, aber das Design lässt noch viel Raum für phantasievolle Entwicklungen. Neue Materialien aus der Windkanalforschung (wie hier zum Beispiel Alumide), neue Technologien und noch vieles mehr, wartet nur darauf entdeckt und umgesetzt zu werden.
Und wir Dampfer werden es kaufen – keine Frage!

Als dann: Vape on!
Wir lesen uns dann nächste Woche wieder zum Thema: Klon oder nicht Klon, das ist hier die Frage!

Bilder:
Felix Huber
Christian Köhbach
K&K Mods

 

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