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Mittwoch, 2. September 2015

In einem (un)bekannten Land …

... come in and don't ask ...


Liebe Leute, wir erhöhen ein wenig die Schlagzahl: wir nähern uns in großen Schritten unserem Ziel und haben noch so einiges zu berichten, bevor wir im Printmedium veröffentlichen.
Die Recherchen laufen sehr gut wir lieben diese Branche - auch wenn wir manches Mal auf wenig Gegenliebe stoßen ;-)

Auf das heutige Interview haben wir uns ausgesprochen gut und intensiv vorbereitet: noch ein wenig tiefer recherchiert als normalerweise für so eine Geschichte nötig sein sollte, sind als „Kunden“ ein wenig öfter nachfragen gegangen als üblich, haben ehemalige Mitarbeiter, Partner und Kunden im Vorfeld besucht und befragt und schließlich sind wir dann zu dritt zu einem Besuch in die Liquidworld aufgebrochen.

Warum dieser Aufwand?

Schon im Vorfeld mussten wir erkennen, dass der Kommunikationswille auf seiten der Liquidworld wohl nicht so ausgeprägt ist, wie er sein könnte und dass es schwierig werden könnte, Antworten auf unsere Fragen zu bekommen.

Der „First Contact“ mit der Liquidworld war schon im März diesen Jahres – also vor rund einem halben Jahr.
Jetzt sechs Monate später und rund zwei Monate vor dem Ziel, eine informative Artikelserie im größten österreichischen Tagesmedium zu veröffentlichen, war es an der Zeit, diesem (un)bekanntem Land einen Besuch abzustatten und dem Regenten „Manfred I.“ unsere Aufwartung zu machen.

Dieser Spruch am Eingang der Zentrale machte Hoffnung:

Der Werbeständer vor dem Eingang zum "Flagshipstore" in 1220 Wien ...


Flagshipstore 1220 Wien

Flagshipstore 1220 Wien

Flagshipstore 1220 Wien

Wobei die Zentrale gar nicht so leicht zu finden ist, weil auf der Startseite der Webseite www.liquidworld.eu der Rennweg als Flagshipstore angegeben ist.
(Liquidworld.eu haben wir von der Etikette eines Liquids, dass wir uns bei einem Testkauf gekauft haben.)

Screenshot der Webseite "liquidworld.eu" - das Bild ist von 123rf und wird dort so beschrieben:
"Junge männliche Forscher betrachten den Objektträger in der Life-Science (Forensik, Mikrobiologie, Biochemie, Genetik, Onkologie ...) Labor. Weiblich asistant Wissenschaftler arbeiten im Hintergrund." - also kein Bild aus dem Betrieb.
Tatsächlich ist die Zentrale natürlich am Rennbahnweg und nicht am "Rennweg" zu finden.

Dabei hat uns aber leider weder die Unterseite „Rechtliches“, noch die Unterseite „Impressum“ der Webseite von Liquidworld.eu geholfen (siehe Bild oben), sondern Tante google und dann liquidworld.at ...
Wobei wir hier schon anmerken müssen, dass die Webseite liquidqorld.eu – und hier vor allem das Impressum – mehr als nur bedenklich ist und das hätte dem Inhaber schon aufgrund seiner selbst dargestellten Ausbildung  - die wir leider nicht in einem Gespräch erörtern konnten - (Auszug aus der Firmengeschichte: ... 2009 - Gründung der EDV Achleitner - Spezialisiert auf Arztsoftware und E-Card Programmierung) nicht geschehen dürfen....

Screenshot der Seite "Impressum" von "liquidworld.eu" - da muss noch nachgearbeitet werden ...

Scheint alles ein wenig lieblos und oberflächlich – na, vielleicht täuschen wir uns …..

How ever, wir waren schließlich vor Ort und sind hoch motiviert in das Geschäftslokal rein gegangen.
Eine Menge Fragen wollten beantwortet werden:

Wieso findet man auf den Liquidflaschen den Hinweis, dass sie vom TÜV Nord und der TU Graz geprüft sind, wo doch „nur“ einige wenige Geschmacksrichtungen und auch diese nur auf einige wenige Schadstoffe geprüft worden sind? Wozu diese Werbemaßnahme, die eigentlich nicht notwendig und nur irreführend ist?

Liquid "AIR" - ohne Nikotin - wurde laut Prüfbericht TÜV Nord und laut der toxikologischen Bewertung von Prof. Dr. Bernd Mayer nicht explizit geprüft. Geprüft wurden: Liquids mit den Geschmacksrichtungen "Waldfrucht", "Lucky Moods", "Blue Angel", "MA", "Blueberry" und "Tobacco" mit jeweils 5mg Nikotin
Anmerkung: das Logo wurde - da keine Erlaubnis vorliegt - unkenntlich gemacht.

Wieso findet man keinen Hinweis darauf, wo die Liquids hergestellt werden – mit einigen Ausnahmen, die dann auf eine Firma Aromatis zeigen? Wieso nicht bei allen?

(Als Beispiel wie es geht, haben wir hier die Dampfbar, Planet Vapes, die Dampfhütte, wo es Beipacktexte, genaue Aufschlüsselungen, etc... gibt.)

Welche Basen werden verwendet? Welche Aromen von welchem Hersteller, oder werden diese selbst extrahiert?
Woher stammt das Nikotin?
Sind sie selbst Hersteller, oder vertreiben Sie Liquids anderer Hersteller – als White Label quasi – mit Ihrer Marke versehen?
Wenn Sie selbst herstellen: dürfen wir die Produktion besuchen?

Und dann natürlich die wichtigen Fragen: wie sind Sie zum Dampfen gekommen, wo sehen Sie sich selbst und Ihr Unternehmen in fünf Jahren, etc...

Eine wichtige Frage wäre dann noch gewesen:
Sie haben in Ihrem Geschäftslokal in Wien Simmering eine Menge an Klonen liegen – auch als „Clone“ ausgewiesen. Von den diversen Kayfuns und noch einigen Verdampfern mehr  bis hin zu einer ganzen Reihe von mechanischen Mods.
Warum Clone?

Geschäftslokal außen in Wien Simmering ....

Ich gehe also rein in das Geschäft, stelle mich an der Theke beim Verkaufspersonal vor, frage nach dem Chef und ob er für ein Interview da ist und treffe denselben dann auch gleich um die Ecke.

Noch einmal: ich stelle mich vor, stelle meine Arbeit vor und frage um ein Interview.
„Kenne ich nicht...“
Kaum vorstellbar, da wir bereits miteinander zu tun hatten, aber gut, ich spiele mit und ergänze um meinen Arbeitgeber (das österreichische Tagesmedium) und frage noch einmal um ein Interview.
„Nein.“
????
„Schicken Sie die Fragen per Mail und ...“
Ich unterbreche:
„Verzeihung, nein, das werde ich nicht tun. Jetzt bin ich schon da und wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen könnten, dann würde ich gerne mit Ihnen über Sie, Ihr Geschäft und das Dampfen im Allgemeinen plaudern.“

(Eine kurze Erklärung, warum ich hier gleich abgeblockt habe: Die erste Antwort war „Nein“ - damit war klar, dass ich auf meine Mail keine Antwort bekommen werde. Das habe ich in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, wenn sich jemand vor einem Interview gedrückt hat..... Außerdem habe ich bereits vor einigen Monaten eine Mail geschickt und bis heute keine Antwort bekommen....)

„Nein. Das geht nicht.“

Ich: „Nun, der Artikel kommt so und so – egal, ob mit Ihrem Statement, oder ohne. Wenn Sie keines abgeben, nehmen Sie sich die Gelegenheit, Ihre Sicht der Dinge in einem Gespräch darzulegen.“

Der Herrscher über Gedeih und Verderb der Welt der Liquids dreht sich um und verschwindet in Richtung einer Tür – nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und zu ermahnen: „Da müssen Sie aber die Leute, also die Kunden fragen, ob sie die fotografieren dürfen.....“

Hm, Kunden fotografiere ich nicht....

Meine Kollegen und ich stehen da und sind über dieses unprofessionelle Verhalten mehr als nur erstaunt.
Es hätte viele Wege gegeben, dieses Interview nicht zu führen – dieser hier war definitiv der, der uns neugierig gemacht hat.

Zurück in der Redaktion haben wir uns auf die Spurensuche gemacht. Nur ein wenig und nur ein bisschen an der Oberfläche kratzen – mal sehen, ob es eine Erklärung für dieses doch etwas eigenartige Verhalten gibt.

Am Ende haben wir den Eindruck gewonnen, dass wir schlicht nichts anderes erlebt haben, als eine völlige Fehleinschätzung der eigenen Situation: Die „Liquidworld“ mag vor einigen Jahren noch der Platzhirsch gewesen sein – ein Wegbereiter, der vielen anderen (auch Händlern) erst die Tür zum Dampfen aufgestoßen hat und geholfen hat beim Umstieg und Einstieg.

Das Personal ist heute noch teilweise sehr engagiert und bemüht, geht geradezu liebevoll mit dem Kunden um und ist auch technisch versiert.

Aber die Liquidworld ist nicht mehr alleine – die gefühlte Überheblichkeit einer nicht mehr vorhandenen Vormachtstellung ist eben genau deswegen nicht mehr vertretbar: sie ist nicht mehr vorhanden.

Es gibt eine ganze Reihe von Shops, die teilweise sogar die gleiche Ware im Schaufenster haben – und noch viel mehr an Auswahl bieten und die nicht mit Informationen geizen, wo man ganz selbstverständlich erfährt, was man sich in die Lunge zieht, wer es herstellt, wo es abgefüllt wird und was in den Liquids alles drin ist. Und nicht nur die vor Jahren noch tauglichen Mindestangaben – die hier bei dem von uns angekauften Liquid nicht einmal Auskunft darüber geben, wie hoch der PG, oder VG Anteil ist, etc....

Wir haben einen Regenten erlebt, der glaubt, für sich selbst zu existieren reicht und der darauf vergessen hat, dass seine Kunden und seine Mitbewerber die Wichtigsten sind, die ihn nicht nur am Leben halten, sondern auch vorwärts bringen.

Und eins muss er definitiv noch lernen: Kommunikation nach Außen hin. Einem Journalisten den A..ch in das Gesicht zu halten ist kein Weg, sich Fragen oder Recherchen zu ersparen....

Wie immer gebe ich an dieser Stelle keine Empfehlung für den Dampfshop, heute "Liquidworld", ab – meine Eindrücke sind subjektiv und was mir gefällt, kann für Euch schon nicht mehr passend sein .
ABER:
Keine Empfehlung trifft's....

Wir lesen uns nächste Woche wieder, wenn es dann heißt: Mixdown mit Drachenblut! Fans sagen: ein Jahrhundertwurf.....

Vape on!

Autor/in: Monique und Felix
Bilder: Monique und Felix



1 Kommentar:

  1. Wundert mich ehrlich gesagt nicht.
    Aber trotzdem sehr professioneller Artikel geworden, Respekt dafür.

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